Unschuldiger Häftling nach 33 Jahren aus US-Gefängnis freigelassen
Der unschuldige Daniel Saldana kam nach 33 Jahren Gefängnis frei. Eine entlastende Aussage von 2017 wurde jahrelang nicht weitergeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1990 sass Daniel Saldana unschuldig im Gefängnis.
- Er war wegen versuchten Mordes verurteilt worden.
- Ein Mitverurteilter sagte 2017 aber aus, Saldana sei nicht am Tatort gewesen.
33 Jahre nach seiner Verurteilung wegen versuchten Mordes ist ein Häftling im US-Bundesstaat Kalifornien für unschuldig erklärt und freigelassen worden. Daniel Saldana – inzwischen 55 Jahre alt – sei damals zu Unrecht hinter Gitter geschickt worden, sagte der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, am Donnerstag vor der Presse. Das Rechtssystem habe in seinem Fall versagt.
Saldana war 1990 zu 45 Jahren bis lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Zwei weitere Personen standen damals mit dem 22-Jährigen vor Gericht. Sie sollen in Los Angeles auf sechs Highschool-Schüler in einem Fahrzeug geschossen haben, die für Bandenmitglieder gehalten wurden. Zwei der Opfer wurden verletzt, niemand kam ums Leben. Saldana beteuerte stets seine Unschuld.
Saldana: Hatte keine Mittel und kein Geld, dagegen vorzugehen
Bei einer Anhörung im Jahr 2017 gab einer der Mitverurteilten an, er sei für die Schüsse verantwortlich und Saldana gar nicht am Tatort gewesen. Diese entlastende Aussage sei allerdings damals nicht weitergeleitet worden. Erst im Februar diesen Jahres wurde sie den Behörden übermittelt, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Er sei dankbar, am Leben zu sein, sagte Saldana am Donnerstag vor Journalisten und umgeben von seiner Familie. «Es war ein Kampf, jeden Tag aufzuwachen in dem Wissen, dass du unschuldig in einer Zelle eingesperrt bist.» Er habe keine Mittel und kein Geld gehabt, dagegen vorzugehen, sagte Saldana. Aber er habe immer daran geglaubt, dass «der Tag» kommen werde.