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Vergewaltigungsopfer (10): US-Behörden bestätigen Klage

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Die US-Behörden haben bestätigt, dass ein 27-Jähriger wegen Vergewaltigung angeklagt wurde. Das Vergewaltigungsopfer war zehn Jahre alt und trieb ab.

Nachdem Ende Juni das verfassungsmässige Recht auf Abtreibung in den USA vom Obersten Gericht gekippt wurde, gab es landesweit zahlreiche Proteste.
Nachdem Ende Juni das verfassungsmässige Recht auf Abtreibung in den USA vom Obersten Gericht gekippt wurde, gab es landesweit zahlreiche Proteste. - Geoff Stellfox/The Gazette/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 27-Jähriger hat die Vergewaltigung an einer 10-Jährigen in den USA gestanden.
  • Das Mädchen musste für den Schwangerschaftsabbruch von Ohio nach Indiana reisen.
  • Das Gericht hat nun die Klage gegen den mutmasslichen Täter bestätigt.

Die US-Behörden haben den aufsehenerregenden Fall eines zehnjährigen Vergewaltigungsopfers bestätigt, das für eine Abtreibung in einen anderen Bundesstaat reisen musste.

Im Bundesstaat Ohio wurde am Mittwoch ein 27-Jähriger wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen unter 13 Jahren angeklagt. Das Vergewaltigungsopfer, ein zehnjähriges Mädchen, liess Ende Juni im Nachbarstaat Indiana eine Abtreibung vornehmen. Dies bestätigte der Polizist Jeffrey Huhn laut der Zeitung «Columbus Dispatch» bei einem Gerichtstermin.

Der festgenommene Mann habe die Vergewaltigung gestanden. Ausserdem würden DNA-Proben des abgetriebenen Embryos untersucht, um die Täterschaft zu beweisen.

USA schuf Recht auf Abtreibung ab

Der Fall hatte nach der Abschaffung des landesweiten Grundrechts auf Abtreibungen durch den Supreme Court für Empörung gesorgt. Ohio hatte sofort nach der Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs vom 24. Juni Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten. Das Vergewaltigungsopfer musste deswegen für die Abtreibung nach Indiana reisen.

Joe Biden
Joe Biden kritisiert die Entscheidung zum Abtreibungsrecht des Supreme Courts. - keystone

Präsident Joe Biden sprach vergangene Woche über den Fall des Mädchens, als er Massnahmen zum Schutz des Abtreibungsrechts vorstellte. «Stellen Sie sich vor, wie es ist, dieses kleine Mädchen zu sein.» Rechte Politiker und Medien zogen aber in Zweifel, dass sich der Fall tatsächlich zugetragen habe. Denn zunächst gab es nur eine Quelle – die Abtreibungsärztin in Indiana.

Vergewaltigungsopfer: Geschichte sei «Erfindung»

So sagte der Generalstaatsanwalt von Ohio, Dave Yost, die Geschichte erscheine ihm wie eine «Erfindung». Das «Wall Street Journal» kritisierte Biden noch am Dienstag. Er hätte einer «unwahrscheinlichen Geschichte einer voreingenommenen Quelle» das «präsidentielle Bestätigungssiegel» verliehen.

Generalstaatsanwalt Yost dankte am Mittwoch der Polizei für die Festnahme «des Vergewaltigers, der ein zehn Jahre altes Opfer geschwängert hat». Er ging aber mit keinem Wort darauf ein, dass das Mädchen tatsächlich für eine Abtreibung nach Indiana gereist war.

Zahlreiche Bundesstaaten haben Abtreibung bereits verboten

Der Supreme Court hatte am 24. Juni das Grundsatzurteil «Roe v. Wade» aus dem Jahr 1973 aufgehoben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Die Entscheidung sorgte für ein politisches Erdbeben und gilt als historische Zäsur.

Befürworten Sie das Recht auf Abtreibung?

Weil es kein Bundesgesetz zu Abtreibungen gibt, können Bundesstaaten jetzt Schwangerschaftsabbrüche weitgehend oder komplett verbieten. Zahlreiche konservativ regierte Bundesstaaten haben dies bereits getan. Das neue Gesetz in Ohio sieht Ausnahmen des Verbots nur bei Gefahr für das Leben der Mutter vor. In Fällen von Vergewaltigung und Inzest gilt dieses Recht nicht.

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