Donald Trump: US-Demokraten treiben Amtsenthebung voran

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USA,

Bislang hat Trumps Regierung dem Parlament die kalte Schulter gezeigt. Diese Verweigerungshaltung könnte jedoch schon bald an ihr Ende kommen. Die Demokraten wollen die Vorbereitungen für eine Amtsenthebung Trumps jetzt auf die nächste Stufe heben.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump reagiert mit immer derberen Beschimpfungen auf das drohende Verfahren zur Amtsenthebung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Demokraten treiben die Amtsenthebung von Donald Trump voran.
  • Noch in dieser Woche soll es erstmals eine Plenumsabstimmung dazu geben.
  • Damit soll das Weisse Haus zur Zusammenarbeit gezwungen werden.

Die Demokraten im Repräsentantenhaus schalten bei den Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump einen Gang hoch.

Noch in dieser Woche soll es erstmals eine Plenumsabstimmung dazu geben, kündigte die Sprecherin der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, in einem Schreiben an Abgeordnete an.

Damit könne das Weisse Haus das Fehlen eines Plenarbeschlusses nicht mehr als «grundlose» Ausrede nutzen, um die Untersuchung zu boykottieren, erklärte Pelosi am Montagnachmittag (Ortszeit).

völkermord an den armeniern
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Demokratin Nancy Pelosi, spricht in Washington. Sie berüsst das Votum zum Völkermord an den Armeniern. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Mit diesem Schritt solle «jeglicher Zweifel» an der Frage ausgeräumt werden, ob die Regierung sich weigern dürfe, den Abgeordneten Dokumente und Zeugen vorzuenthalten, erklärte Pelosi.

«Niemand steht über dem Gesetz», betonte die Demokratin. US-Medienberichten zufolge war die Abstimmung im Plenum für Donnerstag geplant.

Öffentliche Anhörungen ermöglichen

Mit der Abstimmung sollen unter anderem öffentliche Anhörungen ermöglicht werden und dem Justizausschuss eine grössere Rolle bei der Vorbereitung der eigentlichen Abstimmung zur Amtsenthebung zukommen, wie es in Pelosis Brief hiess. Auch die Rechte des Präsidenten und seiner Anwälte in dem Verfahren sollen damit klargestellt werden.

Donald Trump Impeachment
Donald Trump droht ein Impeachment, ein Amtsenthebungsverfahren. - dpa-infocom GmbH

Bislang hatten sich nur drei Ausschüsse des Repräsentantenhauses mit den Ermittlungen zum Amtsenthebungsverfahren befasst. Die Demokraten haben in der Parlamentskammer eine Mehrheit, anfangs schien es aber noch nicht sicher, dass auch alle Abgeordneten der Partei für ein solches Verfahren stimmen würden.

Nach Anhörung erster Zeugen und weiteren Ermittlungen gilt eine Zustimmung der Mehrheit der Abgeordneten inzwischen aber als relativ sicher. Präsident Trumps Republikaner kontrollieren allerdings den Senat, der einer Amtsenthebung des Präsidenten letztlich auch zustimmen müsste. Das gilt bislang als sehr unwahrscheinlich.

Hat Donald Trump seine Macht missbraucht?

Die Demokraten hatten die Vorbereitung des Amtsenthebungsverfahrens vergangenen Monat begonnen, nachdem neue Vorwürfe gegen Trump bekannt geworden waren.

Demnach soll Trump im Juli den neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gedrängt haben, Ermittlungen einzuleiten, die den politischen Rivalen des Republikaners schaden könnten.

donald trump wolodymyr selenskyj
US-Präsident Donald Trump mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. (Archivbild) - dpa

Trump soll dabei die Zurückhaltung von rund 400 Millionen US-Dollar Hilfsgeldern als Druckmittel eingesetzt haben. Die Demokraten werfen ihm daher Machtmissbrauch und eine versuchte Beeinflussung der Wahl mit Hilfe einer ausländischen Regierung vor. Trump weist die Vorwürfe als «Hexenjagd» zurück.

Den Demokraten zufolge soll Trump von der Ukraine Ermittlungen gegen Joe Bidens Sohn Hunter gefordert haben. Dieser sass bis vergangenen April im Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma.

Joe und Hunter Biden
Joe Biden (links) und Hunter Biden (rechts). - Keystone

Trump wirft ihm und seinem Vater deswegen Korruption vor. Biden senior gehört zu den aussichtsreichen Bewerbern um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bei der Wahl im November 2020 - bei der Trump für die Republikaner zur Wiederwahl antritt.

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