US-Demokraten zerfleischen sich nach TV-Debatte
Die letzte TV-Debatte der US-Demokraten vor den Vorwahlen hatte es in sich. Nicht nur während, sondern auch nach der Show zerfleischten sich die Kandidaten.
Das Wichtigste in Kürze
- In der letzten TV-Debatte vor den US-Vorwahlen wurde es bei den Demokraten laut.
- Auch nach der Sendung: Warren beschimpfte Sanders, er habe sie eine «Lügnerin» genannt.
Die letzte TV-Debatte der US-Demokraten vor Beginn der Vorwahlen hallt nach. Nicht nur inhaltlich, da Sanders um die Ohren geschlagen wurde, er habe Elizabeth Warren als Frau keine Chancen zugerechnet.
Der Schlagabtausch ging auch nach der Sendung weiter, wie «CNN» nachträglich mit Ton- und Filmmaterial nachliefert. Elizabeth Warren ging nach der Debatte auf Sanders los. «Du hast mich eine Lügnerin genannt, im nationalen Fernsehen!», schreit die Präsidentschafts-Anwärterin ihren Gegenkandidaten an.
Later in the exchange, Sanders tells Warren, "you called me a liar" https://t.co/ECwLpMbMxd pic.twitter.com/Po62yyPyaF
— POLITICO (@politico) January 16, 2020
Dieser reagiert verdutzt: «Was?» Nach einem kurzen Versuch, diese Diskussion auf später zu verlegen, giftelt Sanders zurück. «Du hast mich Lügner genannt!» Dann wendet er sich ab und dreht sich weg.
Tom Steyer, ebenfalls Kandidat der Demokraten, hört man im Hintergrund sagen: «Ich will nicht in die Mitte geraten. Ich wollte Bernie nur Hallo sagen.»
Bellen statt Höflichkeiten austauschen
Dass sich die beiden beinahe zerfleischen, liegt nicht zuletzt daran, dass Sanders und Warren als Top-Kandidaten gelten. Zudem Beschuldigte Warren ihren Gegenspieler Sanders am Montag, er habe ihr während einem privaten Meeting 2018 gesagt, eine Frau könne keine Präsidentschaftswahl gewinnen.
Sanders dementiert, dass er jemals sowas gesagt hätte. Obwohl mehrere Quellen Warrens Beschuldigung unterstützen.
Dennoch ist der giftige Austausch kurz nach der Debatte aussergewöhnlich. So dient der Moment üblicherweise als Runde für Höflichkeiten unter den Rivalen. Die nächsten TV-Debatten dürften also nur noch mehr Spannung in die Präsidentschaftswahlen der USA bringen.