Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten kritisieren Trump scharf
Hauptthema der sechsten TV-Debatte der Präsidentschaftsbewerber der Demokraten war das Impeachment-Votum gegen US-Präsident Donald Trump.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sechste TV-Debatte der demokratischen Anwärter stand ganz im Zeichen des Impeachment.
- Die US-Demokraten schossen scharf gegen Präsident Donald Trump.
Senatorin Elizabeth Warren sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) in der sechsten TV-Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber, Trump sei der «korrupteste Präsident» der US-Geschichte.
We need a candidate for president who can draw the sharpest distinction with the corruption of the Trump administration—and @ewarren is that candidate. #DemDebate pic.twitter.com/bJDwHJRcon
— Team Warren (@TeamWarren) December 20, 2019
Senator Bernie Sanders bezeichnete Trump als «pathologischen Lügner», der das Präsidentenamt «entwürdigt» habe.
Vizepräsident Joe Biden sagte, die «Integrität» des Präsidentenamtes müsse wieder hergestellt werden. Er wolle den Wählern klarmachen, dass Trump keine vier weitere Jahre im Amt verdiene.
Die Anklageerhebung gegen Trump durch das Repräsentantenhaus - das sogenannte Impeachment - sei eine «verfassungsmässige Notwendigkeit» gewesen.
Die Kongresskammer hatte am Mittwoch mit dem Impeachment ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen der Ukraine-Affäre in die Wege geleitet. Der Prozess selbst wird aber im Senat stattfinden.
Weil Trumps Republikaner dort eine Mehrheit haben, gilt eine Amtsenthebung als nahezu ausgeschlossen.
Sieben Anwärter bei TV-Debatte
Mit dem Impeachment befassten sich die demokratischen Präsidentschaftsbewerber gleich zu Beginn ihrer TV-Debatte. Bei der sechsten Ausgabe der Fernsehdiskussion traten in Los Angeles sieben Anwärter gegeneinander an und damit weniger als in den Debatten zuvor.
Für die Debatte mussten sich die Bewerber unter anderem über ihre Umfragewerte und die Zahl ihrer Einzelspender qualifizieren. So nahm der erst Ende November in das Präsidentschaftsrennen eingestiegene Multimilliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg nicht teil.
Dabei waren - neben den Umfragefavoriten Biden, Sanders und Warren - der Bürgermeister der Kleinstadt South Bend, Pete Buttigieg, die Senatorin Amy Klobuchar, der Unternehmer Andrew Yang und der Milliardär Tom Steyer.
In sechs Wochen wird gewählt
Die Debatte fand rund sechs Wochen vor Beginn der Vorwahlen zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten statt.
Als erstes wird am 3. Februar im Bundesstaat Iowa gewählt. Der Sieger der Vorwahlen wird im November 2020 Trump herausfordern.
Trump will baldiges Impeachment im Senat
US-Präsident Donald Trump will das bevorstehende Amtsenthebungsverfahren im Senat gegen ihn so schnell wie möglich beginnen lassen.
So after the Democrats gave me no Due Process in the House, no lawyers, no witnesses, no nothing, they now want to tell the Senate how to run their trial. Actually, they have zero proof of anything, they will never even show up. They want out. I want an immediate trial!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 20, 2019
«Ich will eine sofortige Verhandlung!», schrieb der Republikaner am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Mit der Mehrheit der Demokraten hatte das Repräsentantenhaus zuvor die formelle Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens (Impeachment) gegen Trump beschlossen.