Die USA verbieten das Virenschutzprogramm Kaspersky per sofort. Sie fürchten, es sei ein Einfallstor für russische Geheimdienste.
Kaspersky
Das Virenschutzprogramm von Kaspersky darf in den USA nicht mehr verkauft werden. - keystone

Die US-Regierung hat die russische Virenschutzsoftware Kaspersky am Donnerstag per sofort verboten. Die Sorge, das Programm könnte ein Einfallstor für russische Geheimdienste sein, führt zum Aus in den USA.

Eine ausführliche Untersuchung habe ergeben, dass dies der einzige Weg sei, Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit auszuräumen, teilte eine Unterbehörde des US-Handelsministeriums am Donnerstag mit.

USA: Kaspersky kann Daten von US-Bürgern sammeln

Der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA wurde sofort untersagt. Vom 29. September an darf Kaspersky auch keine Updates mehr einspielen – damit würde die Software weitgehend nutzlos gegen neu dazukommende Bedrohungen. Die Übergangsfrist solle Kunden die Zeit geben, zu anderen Anbietern zu wechseln, erläuterte das Büro für Industrie und Sicherheit.

Grund für das Verbot sind demnach die Cyberangriffs-Fähigkeiten der russischen Regierung und deren Möglichkeiten, Aktivitäten von Kaspersky zu beeinflussen. Software der Firma sei in der Lage, Informationen von US-Unternehmen und Bürgern zu sammeln, die von der russischen Regierung missbraucht werden könnten, warnte die Behörde.

Kaspersky, einst ein auch international respektierter Spezialist für PC-Sicherheit, hat schon seit Jahren einen schweren Stand im Westen. In den USA ist bereits seit 2017 die Installation auf Behördengeräten verboten, in Deutschland warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Einsatz der Software. Kaspersky wies alle Vorwürfe stets zurück und bestritt insbesondere Verbindungen zu russischen Geheimdiensten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VerkaufDatenRegierungKaspersky