USA fordern im Atomkonflikt mehr internationalen Druck
Die USA fordern mehr internationalen Druck gegen den Iran. Dadurch soll dem Land die Entwicklung von Atombomben verwehrt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben zu mehr Druck auf den Iran ausgerufen.
- Damit soll dem Land die Entwicklung von Atombomben verwehrt werden.
- Der Iran reagiert mit der Wiederaufnahme von Urananreicherungen am kommenden Wochenende.
Die USA haben andere Länder aufgerufen, mehr Druck auf den Iran auszuüben, um dem Land die Entwicklung von Atombomben zu verwehren. Mit der jüngsten Wiederaufnahme nuklearer Aktivitäten wolle Teheran sicherstellen, bei Bedarf kurzfristig Atomwaffen bauen zu können. Dies erklärte US-Aussenminister Pompeo am Donnerstag in einer Mitteilung aus Washington.
Die USA würden nie erlauben, dass der Iran eine Atommacht werde. «Es ist jetzt Zeit für alle Staaten, die nukleare Erpressung dieses Regimes zurückzuweisen und ernsthafte Schritte zu unternehmen, um den Druck zu erhöhen», erklärte Pompeo der Mitteilung zufolge. Der Minister befand sich am Donnerstag zu einem Besuch in Deutschland.
Wirtschaftssanktionen gegen Atombomben
Die USA waren einseitig aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, das dem Land den Bau von Kernwaffen verwehrt, aber ein ziviles Atomprogramm zugesteht. Washington überzog den Iran mit Wirtschaftssanktionen und droht anderen Staaten, die sich diesem Sanktionsregime nicht unterwerfen wollen.
Der Iran hatte ein Jahr mit Reaktionen gewartet und die anderen Vertragspartner - darunter Deutschland - gedrängt, ihre Zusagen einzuhalten. Nach einem Jahr begann Teheran mit dem schrittweisen eigenen Ausstieg aus dem Abkommen, um Druck auf die Vertragspartner auszuüben, mehr zur Rettung des Vertrages zu tun.
Am Wochenende will der Iran die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo südlich von Teheran wieder aufnehmen. Inzwischen sei bereits Urangas in die 1044 Zentrifugen in Fordo injiziert worden, sie müssten aber vor der Anreicherung noch stabilisiert werden. Dies erklärte der Sprecher der iranischen Atomorganisation (AEOI), Behrus Kamalwandi, am heutigen Donnerstag. Das werde noch bis Samstag dauern.
Die Massnahmen sind ein Verstoss gegen das von den USA aufgekündigte Atomabkommen von 2015. Nach dem mühsam ausgehandelten Wiener Vertrag sollte Fordo nur für wissenschaftliche Projekte genutzt werden. Die Zentrifugen dort durften ohne Gasinjektion lediglich getestet werden.