USA suchen schweizerisch-russischen Doppelbürger

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

USA,

Wladislaw Ossipow soll geholfen haben, die US-Sanktionen gegen Russland zu umgehen. Nun setzt das FBI ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf den Schweizer an.

Schweiz Russland
Der Schweiz-Russe Wladislaw Ossipow. - FBI

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweiz-Russe gerät ins Visier der US-amerikanischen Behörden.
  • Beim Gesuchten handelt es sich um den 52-jährigen Wladislaw Ossipow.
  • Mit seiner Hilfe soll Oligarch Wiktor Wekselberg Sanktionen ausgedribbelt haben.

Die westlichen Sanktionen gegen Russland sind ein hitzig diskutiertes Thema. Unter anderem wird oft angezweifelt, ob die Massnahmen tatsächlich wirksam sind. Berichten zufolge werden sie immer wieder erfolgreich umgangen.

In diesem Zusammenhang suchen die US-Behörden nun den 52-jährigen Wladislaw Ossipow. Laut dem FBI hat der in Moskau geborene Mann auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Auf ihn ist jetzt sogar ein Kopfgeld von einer Million US-Dollar (rund 880'000 Franken) angesetzt!

Wie das FBI schreibt, spreche Ossipow Englisch, Deutsch und Russisch. Er soll unter anderem Verbindungen zur Gemeinde Herrliberg ZH haben. Konkret wirft ihm das FBI beispielsweise Bankbetrug und Geldwäsche vor.

Wie die Zeitung «Le Temps» berichtet, soll Ossipow einem russischen Oligarchen geholfen haben, Sanktionen zu umgehen. Genau gesagt handelt es sich dabei um Wiktor Wekselberg, Mitbegründer des Unternehmens Renova Group.

USA kündigen nach Nawalny-Tod neues Sanktionspaket an

Ossipow habe als Angestellter von Wekselberg eine Struktur von Briefkastenfirmen erschaffen. Das Ziel: Er wollte verbergen, dass Wekselberg der Besitzer der Luxusjacht Tango ist. Im April 2022 wurde dieses in Palma de Mallorca, Spanien, beschlagnahmt. Das 78 Meter lange Schiff soll 90 Millionen Dollar (knapp 80 Millionen Franken) wert sein.

Halten Sie die Sanktionen gegen Russland für wirksam?

Wekselberg gilt als einer der reichsten Männer Russlands und hat einen Wohnsitz im Kanton Zug. Laut den Amerikanern steht er Präsident Wladimir Putin nahe. Das streitet der Oligarch allerdings ab. Schon seit 2018 ist er mit US-Sanktionen belegt.

Nach dem Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny haben die Vereinigten Staaten neue Sanktionen angekündigt. Es soll ein «umfangreiches Paket» geben, hiess es. Heute Freitag soll es kommen.

Kommentare

User #5333 (nicht angemeldet)

Ja die Amerikaner nehmen sich immer zuerst die Schweiz vor, weil es da den geringsten Widerstand gibt oder zu erwarten ist. Sie vergessen dann mal zuerst Frankreich und Deutschland wo erwiesener Massen die meisten Oligarchen sichs genehm machen in ihren Prunkhäusern, ein Grund darf man auch nicht vergessen, dass bei jeder Kritik aus dem Ausland an die Schweiz sofort ein Staatsdrama wird

User #2388 (nicht angemeldet)

Doppelbürgerschaften scheinen nicht nur Vorteile zu haben.

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