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USA und EU demonstrieren Geschlossenheit beim Klimaschutz

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Seit dem Machtwechsel in den USA ziehen Washington und Brüssel beim Klimaschutz wieder weitgehend an einem Strang. Bidens Klimabeauftragter Kerry fordert mehr Ehrgeiz.

Frans Timmermans (r), EU-Kommissar für Klimaschutz, und der US-Klimabeauftragte John Kerry während einer Pressekonferenz in Brüssel. Foto: Olivier Hoslet/Pool EPA/AP/dpa
Frans Timmermans (r), EU-Kommissar für Klimaschutz, und der US-Klimabeauftragte John Kerry während einer Pressekonferenz in Brüssel. Foto: Olivier Hoslet/Pool EPA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU und die USA unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden wollen in ihren Anstrengungen für den Klimaschutz stärker zusammenarbeiten.

«Wir sind entschlossen, unsere starke Allianz im Kampf gegen die Klimakrise zu erneuern», hiess es am Dienstagabend im Anschluss an den ersten Besuch des US-Klimabeauftragten John Kerry in Brüssel in einer gemeinsamen Erklärung. «Wir haben heute auch beschlossen, gemeinsam und mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um den Schwächsten der Welt zu helfen, die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.»

Kerry forderte in Brüssel ehrgeizigere Zusagen für den Klimaschutz als im Pariser Abkommen von 2015. «Paris allein reicht nicht, um diese Aufgabe zu schaffen», sagte der frühere US-Aussenminister. Die Weltklimakonferenz in Glasgow im Herbst sei die «letzte beste Chance», auf dem Pariser Abkommen aufzubauen.

In der französischen Hauptstadt hatten Ende 2015 mehr als 190 Staaten vereinbart, die globale Erwärmung bei unter 2 Grad zu stoppen, möglichst bei nur 1,5 Grad. Die konkreten Zusagen der Regierungen reichen dafür aber bisher nicht - vielmehr steuert die Erde auf mehr als 3 Grad Erwärmung zu, jeweils gemessen an der Zeit vor der Industrialisierung.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans sagte bei Kerrys Ankunft: «Ich bin absolut überzeugt, dass die Vereinigten Staaten und Europa zusammen Berge versetzen können.» Auch Kerry sprach vom Schulterschluss mit Europa. Der Kampf gegen den Klimawandel werde Billionen kosten und sei doch billiger für die Bürger als Nichtstun. «Dies ist der Moment, zusammenzukommen und die Aufgabe zu erledigen», sagte Kerry. «Wir können es schaffen.» Wichtige Technologien gebe es schon, andere würden mit Hochdruck entwickelt. Aber die Jahre 2020 bis 2030 müssten «das Jahrzehnt des Handelns» werden.

In der gemeinsamen Erklärung bekräftigten die USA ihr Ziel, spätestens 2050 unterm Strich keine Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan oder Lachgas auszustossen. Die Europäische Union will Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen, der so viele CO2-Emissionen beseitigt, wie er produziert. Kerry und die EU-Vertreter forderten alle Länder der Welt dazu auf, Massnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung zu begrenzen.

Washington und Brüssel sind beim Klimaschutz seit dem Machtwechsel in den USA wieder weitgehend auf einer Linie. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte sofort nach Amtsantritt die Rückkehr des Landes in das Pariser Klimaabkommen veranlasst, von dem sich sein Vorgänger Donald Trump verabschiedet hatte. Biden will am 22. April Gastgeber eines Klimagipfels sein und in diesem Rahmen auch das von Ex-Präsident Barack Obama 2009 initiierte «Forum über Energie und Klima» mit führenden Wirtschaftsmächten wiederbeleben.

Am Mittwoch wurde Kerry auf seiner Europa-Reise von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfangen, bevor er weiter nach Paris reiste. «Wir stimmen darin überein, dass der Klimawandel die Welt unsicherer macht», schrieb Stoltenberg auf Twitter. Deshalb müsse das Militärbündnis eine grössere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen - auch bei der Reduzierung von Militär-Emissionen.

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