Vater

Vater nahm sich Leben – jetzt taucht Tochter wieder auf

Stephan Felder
Stephan Felder

USA,

Eine 31-jährige Frau, die seit November vermisst wurde, ist wieder aufgetaucht. Happy End also? Nein. Der Vater beging während der Suchaktion aus Kummer Suizid.

Kobayashi
Hannah Kobayashi am Flughafen von Los Angeles. - Facebook/@Roamandconquer

Das Wichtigste in Kürze

  • Hannah Kobayashi verschwand Anfang November am Flughafen in Los Angeles spurlos.
  • Es folgte eine grossangelegte Suchaktion.
  • Ihr Vater, Ryan Kobayashi, beging Ende November aus Kummer Suizid.
  • Nun ist Hannah Kobayashi wohlbehalten wieder aufgetaucht.

Die Erleichterung über das Wiederauftauchen von Hannah Kobayashi ist gross. Und wird von einem tragischen Verlust überschattet: Ihr Vater, der intensiv nach ihr suchte, nahm sich während der Suchaktion das Leben.

Kobayashi wollte von Hawaii nach New York reisen. Sie verschwand am 8. November am Flughafen vom Los Angeles spurlos. Ihr Vater reiste umgehend nach Kalifornien, um die Suchaktion persönlich zu unterstützen.

Doch die emotionale Belastung durch die ungewisse Situation war zu gross: Er beging während der Suche Ende November Suizid. «Er ist an einem gebrochenen Herzen gestorben», sagte Hannahs Tante Larie Pidgeon gegenüber CNN.

«Wir sind unglaublich erleichtert und dankbar, dass Hannah gefunden wurde. Aber die Trauer um den Verlust ihres Vaters ist tief», heisst es in einer Stellungnahme der Familie.

Freiwilliges Verschwinden und Fragen über ihre Reise nach Mexiko

Die Polizei stellte im Laufe der Ermittlungen fest, dass Kobayashi nach Mexiko gereist war. Überwachungskameras zeigten sie Mitte November, wie sie die Grenze nach Tijuana zu Fuss überquerte.

Ermittler fanden heraus, dass sie ein Busticket in die Grenzregion gekauft hatte und ihren Reisepass nutzte. Der Fall wurde schliesslich als «freiwilliges Verschwinden» eingestuft. Die Ermittlungen wurden eingestellt.

Kennst du den Flughafen von Los Angeles?

Trotz dieser Erkenntnisse beharrte Kobayashis Familie darauf, dass ihr Verhalten untypisch sei. Sie war weiterhin um ihre Sicherheit besorgt.

Berichte deuten darauf hin, dass Kobayashi möglicherweise in einen Green-Card-Betrug verwickelt war.

Gemäss US-Medienberichten habe Kobayashis Mutter Dokumente gefunden, die eine mutmassliche Scheinehe aufdeckten. Diese Informationen soll die Mutter an die Behörden weitergeleitet haben.

Familie dankt Unterstützern – aber viele offene Fragen bleiben

Die Familie hat in einer Stellungnahme ihre Dankbarkeit gegenüber den Unterstützern und der Polizei zum Ausdruck gebracht.

Die Angehörigen erklärten, dass sie nun Zeit benötigen, um den Verlust ihres Vaters und die Rückkehr von Hannah zu verarbeiten.

Die Familie bleibt überzeugt, dass die Umstände von Kobayashis Verschwinden weiter untersucht werden sollten. Und damit letztendlich auch der Tod ihres Vaters.

***

Brauchst du Hilfe?

Bist du selbst depressiv oder hast du Suizidgedanken? Dann kontaktiere bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhältst du anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

Für Kinder oder Jugendliche steht die Notrufnummer 147 zur Verfügung.

Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch

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