Venezuelas Geheimdienst verhaftet Guaidós Büroleiter

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Venezuela,

Guaidós Büroleiter wird verdächtigt, eine Terrorzelle angeführt zu haben. Seine Verhaftung richtet sich wohl gegen den Oppositionsführer selbst.

Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó (r) und sein Büroleiter Roberto Marrero (l) bei einer Demonstration in Valencia. Foto: Fernando Llano/AP
Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó (r) und sein Büroleiter Roberto Marrero (l) bei einer Demonstration in Valencia. Foto: Fernando Llano/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Juan Guaidós Büroleiter Roberto Marrero wurde am Donnerstag vom Geheimdienst verhaftet.
  • Die Oppositionspatei um Guaidó sagt, der Geheimdienst habe falsche Beweise fabriziert.
  • Marrero wird vorgeworfen, eine Terrorzelle geführt zu haben.

Agenten des Geheimdienstes Sebin verhafteten am Donnerstag Guaidós Büroleiter Roberto Marrero. Der 49-Jährige habe eine Terrorzelle angeführt, die durch Attentate auf Politiker, Militärs und hohe Richter das südamerikanische Land destabilisieren wollte. Dies sagte Innenminister Néstor Reverol.

Nach Angaben der Opposition stürmten Geheimdienstbeamten in den frühen Morgenstunden das Haus von Marrero. Bei der Durchsuchung hätten sie zwei Gewehre und eine Granate deponiert, um falsche Beweise zu fabrizieren. Diese Ansicht vertrat der Fraktionschef von Guaidós Oppositionspartei Voluntad Popular und Marreros Nachbar, Sergio Vergara.

Bei der Durchsuchung seien Kriegswaffen und Bargeld in ausländischen Währungen sichergestellt worden, sagte Innenminister Reverol. Die Terrorzelle habe Söldner aus Kolumbien und Mittelamerika angeheuert, um durch gezielte Mordanschläge das Land ins Chaos zu stürzen. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelte auch wegen Attentatsplänen gegen Präsident Nicolás Maduro.

Wochenlanger erbitterter Machtkampf

Nach Angaben von Marreros Anwalt Joel García wurde sein Mandant in das Geheimdienstgefängnis Helicoide in Caracas gebracht. In der berüchtigten Haftanstalt sass bis vor kurzem auch der deutsche Journalist Billy Six ein.

Seit Wochen liefern sich Staatschef Maduro und Oppositionsführer Guaidó einen erbitterten Machtkampf. Zwar haben viele vornehmlich westliche Länder Guaidó bereits als rechtmässigen Übergangspräsidenten anerkannt. In Venezuela selbst konnte er allerdings noch keine echte Machtposition aufbauen. Vor allem die Führungsriege des mächtigen Militärs hält bislang noch zu Maduro.

«Ob das Risiko besteht, dass sie mir nachstellen? Natürlich, aber es ist offensichtlich, dass sie sich das nicht trauen», sagte Guaidó am Donnerstag. «Warum suchen sie nicht nach mir? Wegen der massiven internationalen Unterstützung.»

Marreros Ehefrau ging davon aus, dass sich die Festnahme ihres Mannes eigentlich gegen Oppositionsführer Guaidó richtete. «Das ist ein Angriff auf die Mannschaft von Guaido. Roberto ist ein Anführer, ein Stratege, jemand aus dem engen Umfeld von Guaidó», sagte Romy Marrero der Zeitung «El Nacional». «Weil sie Guaidó nicht anfassen können, haben sie Roberto genommen, der über keine Immunität verfügt.»

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