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Apple kündigt Video-Streamingdienst und mehr Abo-Dienste an

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USA,

Apple-Chef Tim Cook will ein neues Kapitel aufschlagen: Während die Zeiten des grossen Wachstums beim iPhone vorbei sind, sollen Video-Streaming und neue Abo-Dienste frisches Erlösquellen bringen. Das iPhone wird vorerst das Apple-Geschäft aber weiterhin dominieren.

Reese Witherspoon (l.) und Jennifer Aniston bei der Vorstellung des neuen Apple-Streamingdienstes in Cupertino. Foto: Tony Avelar/AP
Reese Witherspoon (l.) und Jennifer Aniston bei der Vorstellung des neuen Apple-Streamingdienstes in Cupertino. Foto: Tony Avelar/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple will mit einem eigenen Video-Streamingdienst und weiteren Abo-Angeboten seine Abhängigkeit vom iPhone-Geschäft verringern.

Im Auftrag des Konzerns gedrehte Serien und Filme sollen ab Herbst in dem Angebot «Apple TV Plus» exklusiv verfügbar sein. Im Herbst will Apple auch ein Spiele-Abo starten, mit dem mehr als 100 Games nutzbar sein werden. Zunächst in den USA und Kanada gibt es zudem in der App «Apple News Plus» für 9,99 Dollar im Monat Zugang zu 300 Magazinen und einigen Zeitungen. Im Heimatmarkt bietet Apple seinen Kunden künftig auch eine Kreditkarte an.

Apple gewann für einzelne Projekte bekannte Filmemacher wie Steven Spielberg und J. J. Abrams sowie Hollywood- und TV-Stars wie Oprah Winfrey, Jennifer Aniston und Reese Witherspoon. Viele von ihnen kamen selbst nach Cupertino, um kurz ihre Projekte vorzustellen.

Ein Preis für «Apple TV Plus» wurde zunächst nicht genannt. Die App soll aber zum Start gleich in mehr als 100 Ländern verfügbar sein. Damit konkurriert Apple - wenn auch zunächst in kleinerem Format - mit Diensten wie Netflix oder Amazon Prime Video. Die Apple-Aktie ging nach dem Event mit einem Minus von 1,2 Prozent aus dem US-Handel, das Papier von Netflix legte um 1,4 Prozent zu.

Die auf Apple-Geräten bereits vorhandene TV-App wird über den neuen Dienst hinaus ausgebaut. So bekommen Nutzer die Möglichkeit, einzelne Bezahlsender direkt dort zu abonnieren und zu nutzen. In den USA sind zum Beispiel HBO, Showtime und Hulu mit dabei. International sollen Kanäle aus den jeweiligen Ländern verfügbar sein, hiess es ohne weitere Details. Die App soll zudem personalisierte Vorschläge auf Basis der bisher angesehenen Sendungen machen. Die App wird erstmals nicht nur auf Apple-Geräten, sondern auch auf Fernsehern von Samsung, LG und Sony verfügbar sein, sowie auf Streaming-Boxen von Roku und Amazons Fire TV. Zudem soll die App, die es bisher in zehn Ländern gibt, demnächst weltweit nutzbar werden.

Das Spiele-Abo mit dem Namen «Apple Arcade» soll ebenfalls im Herbst kommen. Dabei soll es keine Werbung oder zusätzliche Gebühren geben. Zunächst gab es keine Angaben zum Abo-Preis oder den Spiele-Titeln. Laut Medienberichten sollen die Games exklusiv nur über das «Arcade»-Abo verfügbar sein. Analyst Piers Harding-Rolls von der Marktforschungsfirma IHS Markit verwies zugleich darauf, dass bei Smartphone-Spielen Gratis-Games dominieren.

Bei «Apple News Plus» würden alle einzelnen Abos zusammengerechnet rund 8000 Dollar im Jahr kosten, erklärte Apple. Familienmitglieder können für die 9,99 Dollar pro Monat mitlesen. Eine wichtige Funktion der App könnten personalisierte Vorschläge für neue Magazin-Ausgaben und einzelne Artikel sein. Das Layout der Artikel wird speziell an die Bildschirmgrösse von iPhone und iPad angepasst. Wie bereits durchsickerte die «New York Times» und die «Washington Post» nicht dabei - dafür aber das «Wall Street Journal» und die «Los Angeles Times».

Im Herbst soll die App in Australien und Grossbritannien starten. Ob und wann der Dienst nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz kommen wird, wurde nicht gesagt. Apple hatte als Basis für das Angebot die App «Texture» gekauft, die Deals mit verschiedenen Magazin-Verlagen in den USA hatte.

Mit den Ankündigungen verstärkt Apple seine Bemühungen, mehr Geschäft mit Dienstleistungen zu machen. Aktuell ist das iPhone das wichtigste Produkt des Konzerns. Im vergangenen Geschäftsjahr brachte es mehr als 60 Prozent der Erlöse ein. Doch zuletzt waren die Verkäufe zurückgegangen - und auf jeden Fall sind die Zeiten des rasanten Wachstums im Smartphone-Geschäft vorbei. Deshalb will Apple die rund 1,4 Milliarden Geräte in den Händen seiner Kunden als Basis nutzen.

In den USA wird es zudem eine Apple-Kreditkarte geben, die der Konzern gemeinsam mit der Bank Goldman Sachs herausgibt. Der Konzern verspricht unter anderem strikten Datenschutz: «Apple weiss nicht, was und wo sie gekauft haben, und was sie dafür bezahlten.» Zusätzlich zur virtuellen Version der Karte in Apple-Geräten soll es auch eine physische Karte aus Titan geben, auf der neben dem Chip nur der Name des Nutzers draufsteht - keine Nummern oder Unterschrift, damit diese Daten nicht gestohlen werden können. Diese Informationen sind aber über die App auf dem iPhone abrufbar.

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