Donald Trump und Elon Musk im Interview – viel Lob, wenig Substanz
Donald Trump und Elon Musk tauschen in einem gemeinsamen Interview Komplimente aus und weisen Kritik an ihren drastischen Kürzungsaktionen zurück.
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Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem TV-Interview mussten sich die beiden kaum kritischen Fragen stellen.
- Der Fox-News-Moderator liess stattdessen wiederholt Bewunderung für Trump durchblicken.
- Im Interview äusserten sich Trump und Musk abwertend über Regierungsbeamte.
US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk haben sich in einem gemeinsamen Interview gegenseitig mit Komplimenten zugedeckt. Und Kritik an ihren radikalen Kürzungsaktionen zurückgewiesen.
«Ich wollte jemanden finden, der klüger ist als er. Ich habe überall gesucht. (...) Ich konnte niemanden finden, der klüger war, richtig», sagte Trump über Musk im Gespräch mit Fox-News-Moderator Sean Hannity.
Elon Musk äusserte sich ähnlich positiv über Donald Trump: «Ich habe viel Zeit mit dem Präsidenten verbracht. Und nicht ein einziges Mal habe ich ihn etwas tun sehen, das gemein oder grausam oder falsch war.»
Fox-News-Moderator schwärmt für Donald Trump
Hannity stellte im Interview, das im Weissen Haus aufgezeichnet wurde, so gut wie keine kritischen Fragen. Wie auch schon bei seinem letzten Gespräch mit Trump. Stattdessen liess er wiederholt Bewunderung für Trump durchblicken.
«Ich kenne ihn seit 30 Jahren. Und ich habe noch nie jemanden gesehen, der so viel einstecken musste wie er», sagte der 63-jährige Moderator.
Fox News gilt als Trumps Haus- und Hofsender, dort muss der Republikaner selten mit Kritik rechnen.
Gleichzeitig warf der Republikaner im Interview anderen Medien Voreingenommenheit vor. Musk und Trump betonten, dass die Medien es nicht schaffen würden, einen Keil zwischen sie zu treiben.
Seit seinem Amtsantritt treibt Trump den Umbau des Staatsapparats voran. Er betraute Musk mit der Senkung der Regierungsausgaben und schuf dafür das Gremium Doge, das «Department of Government Efficiency». Mit unklaren Befugnissen.
Musk verteidigte das Vorgehen. Er verglich die Kritik an seinen radikalen Sparmassnahmen und Kündigungen mit einer «täglichen proktologischen Untersuchung».
Elon Musk: Bürokratie widersetzt sich dem Präsidenten
«Es gibt eine riesige Bundesbürokratie, die sich dem Präsidenten und dem Kabinett unerbittlich widersetzt», behauptete Musk weiter.
Auch Donald Trump äusserte sich abwertend über Regierungsbeamte und sprach mit Blick auf ihre Arbeit sogar von Betrug.
Gleichzeitig erklärte Musk: «Wenn der Wille des Präsidenten nicht umgesetzt wird – und der Präsident den Willen des Volkes repräsentiert – bedeutet das, dass der Wille des Volkes nicht umgesetzt wird. Und das bedeutet, dass wir nicht in einer Demokratie leben, sondern in einer Bürokratie.»
Diese Aussage ist stark vereinfachend und lässt die Gewaltenteilung ausser Acht.
Zudem repräsentiert der US-Präsident nicht allein den Willen des Volkes. Der – anders als der Präsident – direkt vom Volk gewählte Kongress vertritt ebenfalls den Willen der Bürgerinnen und Bürger.