Waldbrand in Kalifornien wütet weiterhin
Der Waldbrand «Park Fire» verschlingt in Kalifornien seit Tagen immense Landflächen und wird von Behörden als einer der grössten Waldbrände seit 1932 tituliert.
Das «Park Fire» in Kalifornien hat sich in den letzten Tagen erschreckend entwickelt. Wie der österreichische ORF berichtet, hat das Feuer bisher ein Gebiet von über 1400 Quadratkilometern zerstört. Diese Brandfläche ist grösser als die Stadtfläche von Los Angeles und hat das «Park Fire» zum grössten Feuer des laufenden Jahres gemacht. Zudem schafft es das «Park Fire» auf Platz sieben der grössten Brände, die seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1932 registriert wurden.
Düstere Assoziationen
Alarmierend ist die Tatsache, dass Feuerwehr und Behörden bereits eine Verbindung zur verheerendsten Brandkatastrophe in Kaliforniens Geschichte ziehen, dem «Camp Fire». Dieses Feuer breitete sich im November 2018 im Bezirk Butte County aus und hinterliess eine Spur der Zerstörung, 11'000 Häuser wurden vernichtet und 85 Menschen verloren ihr Leben.
Kampf gegen das Feuer weiterhin schwelend
Der Kommunikationsbeauftragte für die südliche Region des California Department of Forestry and Fire Protection (CAL FIRE), David Cutta, teilte mit, dass die aktuellen Brände auf alarmierende Weise fortschreiten.
Mit den betroffenen Counties Butte, Plumas, Shasta und Tehama gehören weite Teile der Region bereits zu den Opfern des «Park Fire». Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass die Stadt Paradise, die 2018 durch das «Camp Fire» beinahe vollständig zerstört wurde, in Butte County liegt und somit erneut durch ein Grossfeuer bedroht ist.
Faktoren, die das Feuer befeuern
Wie die «Los Angeles Times» bekannt gab, sind es vor allem Wind und hohe Temperaturen, die die Ausbreitung der Flächenbrände begünstigen. Sie machen es nicht nur schwieriger, diese zu löschen, sondern auch für die Einsatzkräfte, die abgelegenen Brandherde zu erreichen.
Die katastrophale Ausbreitung des «Park Fire» wurde dadurch hervorgerufen, dass das Feuer zeitweise komplett ausser Kontrolle geraten war.
Am Donnerstag schätzte man, das Feuer zu etwa 3 Prozent unter Kontrolle zu haben, am Freitag musste anschliessend die schockierende Mitteilung, dass 0 Prozent Kontrolle erreicht wurden, von Cal Fire preisgegeben werden. Am Sonntag konnte man schliesslich einen Anteil von zehn Prozent Kontrolle über das Feuer vermelden.
Evakuierung als einziger Ausweg
Am Wochenende wurden Evakuierungsanweisungen für die Ortschaften in den Bezirken Plumas, Shasta und Tehama sowie Evakuierungswarnungen in Butte County ausgesprochen. Bewohnerinnen und Bewohner wurden angewiesen, sich für mögliche Evakuierungen bereit zu halten und auf weitere Anweisungen zu warten. Mit mehr als 2500 Feuerwehrleuten, Helikoptern und Löschflugzeugen wird derzeit alles getan, um das «Park Fire» einzudämmen.
Die Ursache des Feuers
Das «Park Fire» hinterlässt seine Spuren bisher in Form von über 130 zerstörten Gebäuden. Laut den kalifornischen Behörden soll dieses Feuer durch Brandstiftung ausgelöst worden sein. Ein Tatverdächtiger wurde bereits festgenommen, er soll ein Auto in Butte County, nahe dem Sacramento Valley, angezündet und dieses dann eine Böschung hinunterrollen lassen haben.
USA-weites Feuer Inferno
Nicht nur Kalifornien wird von Bränden heimgesucht. Wie Cal Fire darlegt, brennt es an insgesamt 36 Orten im Bundesstaat. Das National Interagency Fire Center (NIFC) spricht sogar von 110 aktiven Feuern in den gesamten USA, die bereits eine Gesamtfläche von 7.250 Quadratkilometern beanspruchen. Besorgniserregend ist dabei die Tatsache, dass die meisten Brände im Staat Oregon verzeichnet wurden, der direkt an Kalifornien grenzt.
Globale Waldbrandproblematik
Die Auswirkungen von Grossbränden sind nicht nur auf die USA beschränkt. Der Jasper Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains sah sich gezwungen, 25'000 Menschen zu evakuieren, nachdem dort hunderte von Gebäuden durch das bisher grösste Feuer im Park zerstört worden waren.
Und auch im Fernen Osten Russlands, in der Region Jakutien, breiteten sich Wald- und Flurbrände auf mehr als einer Million Hektar (10'000 Quadratkilometer) aus. Die Behörden zählen dort aktuell 130 aktive Brände, zu denen weitere in anderen Regionen Sibiriens hinzukommen.