Coronavirus: Boris Johnson wurde ins Spital gebracht
Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global mehr als 1,2 Millionen bestätigte Fälle. Knapp 67'000 sind bisher an der Krankheit gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 200 Länder oder Regionen ausgebreitet.
- Insgesamt wurden mehr als eine Million Menschen infiziert, mehr als 58'000 sind gestorben.
- Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.
Hier gibt es die aktuellsten Corona-News!
22.32: Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Covid-19-Erkrankung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Regierungssitz Downing Street in London am Sonntagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es handelt sich um einen vorsorglichen Schritt, da der Premierminister noch zehn Tage, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde, Symptome hat», hiess es in einer Mitteilung der Regierung.
Der 55 Jahre alte konservative Politiker hatte am Freitag vergangener Woche seine Infektion bekannt gemacht und sich in Selbstisolation in seiner Dienstwohnung zurückgezogen. Doch noch eine Woche später klagte er über Fieber. Ob er seine Amtsgeschäfte weiterführen kann, war zunächst unklar. Sein Stellvertreter wäre nach Medienberichten Aussenminister Dominic Raab.
Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds, hat nach eigenen Angaben eine Woche mit Symptomen der Lungenkrankheit Covid-19 im Bett verbracht. Das teilte die 32 Jahre alte ehemalige Kommunikationschefin der Konservativen Partei am Samstag per Twitter mit. Getestet worden sei sie aber nicht.
«Nach sieben Tage Ausruhen fühle ich mich stärker und bin auf dem Weg der Besserung», so Symonds. Schwanger zu sein mit Covid-19 sei offensichtlich beunruhigend, fügte sie hinzu und teilte eine Online-Infobroschüre mit ihren Followern. «Bitte lesen Sie und befolgen Sie die aktuellsten Leitlinien, die ich sehr beruhigend fand», schrieb sie. Johnson und Symonds hatten erst Ende Februar ihre Verlobung und die Schwangerschaft bekannt gegeben. Das gemeinsame Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen.
21.58: In der Corona-Krise hat sich der amtierende Regierungschef Irlands, Leo Varadkar, wieder als Arzt registriert. Er wolle nunmehr mindestens einen Tag in der Woche in seinem erlernten Beruf arbeiten, um im Kampf gegen das Virus zu helfen, verlautete am Sonntag aus seinem Büro. «Er wollte wenigstens einen kleinen Beitrag leisten», sagte ein Regierungssprecher der Zeitung «Independent».
Varadkar, nach einem Bericht der «Irish Times» Sohn eines Arztes und einer Krankenschwester, hatte seinen Beruf als Allgemeinmediziner 2013 niedergelegt, um sich der Politik zu widmen. Er wurde damals aus dem Ärzteregister ausgetragen, jetzt liess er sich «reaktivieren». In Irland sind aktuell rund 5000 Menschen am Coronavirus erkrankt, bisher starben 158 Menschen.
19.18: Italien hat am Sonntag den niedrigsten Anstieg bei den Corona-Todesfällen seit mehr als zwei Wochen verzeichnet. Zahl der Intensivpatienten geht den zweiten Tag in Folge zurück.
525 Menschen starben binnen 24 Stunden am Coronavirus, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Dies war ein Viertel weniger als am Samstag, als noch 681 Patienten der Krankheit erlagen. Zudem war es der geringste Zuwachs seit dem 19. März, als 427 Tote registriert wurden.
«Das sind gute Nachrichten, aber wir sollten weiterhin auf der Hut sein», sagte der Chef des Zivilschutzes, Angelo Borreli, Journalisten. Insgesamt starben bislang 15.887 Menschen in Italien an der vom Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19.
15.05: Einige Kirchen in Südkorea finden wegen der Verbreitung des Coronavirus neue Wege, um ihre Gottesdienste abzuhalten. Während zahlreiche Sonntagsmessen als Vorkehrung gegen Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Erreger online angeboten werden, entschied sich unter anderen die Seoul-City-Church zu Drive-In-Gottesdiensten für die Gläubigen. Die Teilnehmer sitzen und beten dabei in ihren Autos. Etwa 150 Fahrzeuge standen während der Messe auf einem Parkplatz.
Auch an anderen Orten finden solche Drive-In-Messen als Alternative zu den Online-Gottesdiensten von Kirchen statt.
Zahlreiche Kirche gerieten in den vergangenen Wochen in die Kritik, weil sie trotz der von den Behörden angeführten Kampagne zur Vermeidung sozialer Kontakte ihre Gottesdienste weiter in den Kirchengebäuden durchführten.
13.33: Die seit gut drei Wochen anhaltende Ausgangssperre im von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffenen Spanien zeigt offenbar Erfolge. Binnen der letzten 24 Stunden seien nur noch gut 6000 Neuinfektionen verzeichnet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Sonntag mit.
Die Gesamtzahl stieg damit auf mehr als 130'000. Am Vortag waren in Spanien noch rund 7000 neue Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig wurden wieder fast 4000 an Covid-19 erkrankte Patienten innerhalb eines Tages als genesen entlassen. Damit sind mehr als 38'000 Betroffene wieder gesund.
13.20: Italien bereitet nach Angaben von Gesundheitsminister Roberto Speranza einen Fünf-Punkte-Plan zum kontrollierten Abbau der Corona-bedingten Beschränkungen vor. Es sei aber unverantwortlich, ein Datum für die Rückkehr zur Normalität zu versprechen, sagte er der Zeitung «La Repubblica» (Sonntag).
Die Regierung wird in dem Plan nach den Worten Speranzas unter anderem die Regeln für soziale Kontakte aufrechterhalten. Zudem werde geprüft, die Zahl der Tests massiv zu erhöhen und mehr Möglichkeiten zu schaffen, Kranke zu Hause und nicht in Krankenhäusern zu behandeln.
Ferner sollen mehr Krankenhäuser bereitgestellt werden, die spezialisiert sind auf die vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Und es soll eine App entwickelt werden, mit der Infizierte aus der Ferne medizinisch betreut werden können.
11.31: Der Iran will nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani die strengen Corona-Vorschriften im Land leicht lockern. Vom kommenden Samstag (11. April) an sollen einige Geschäfte in den Provinzen unter besonders strengen hygienischen Auflagen wieder geöffnet werden, wie der Präsident am Sonntag bekanntgab.
Für die Hauptstadt Teheran gilt diese Regelung erst eine Woche später - vom 18. April an. Allerdings bleiben Sporthallen, Stadien, Schwimmbäder und andere Orte, an denen es zu grösseren Menschenansammlungen und damit einer höheren Ansteckungsgefahr kommen könnte, weiterhin geschlossen.
11.21: Eines der grössten Krankenhäuser Israels will es Angehörigen erlauben, sich in Schutzkleidung am Krankenbett von sterbenden Corona-Infizierten zu verabschieden. Im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv sei dies bereits Praxis, bestätigte ein Sprecher am Sonntag. Die israelische Zeitung «Haaretz» schrieb, andere Krankenhäuser in Israel suchten ähnliche kreative Lösungen.
Der Ichilov-Leiter Professor Ronni Gamzu sagte: «Die Geschichten von Patienten, die allein sterben, entsetzen mich als Mensch und als Klinikchef, und wir dürfen es nicht zulassen, dass solche Dinge in unserem Gesundheitssystem passieren.»
Deshalb dürften nun Angehörige «in voller Schutzausrüstung, die vom Krankenhaus geliefert wird, von ihren geliebten Menschen Abschied nehmen». Dies sei «unsere moralische Pflicht als medizinisches Personal und als Menschen», sagte Gamzu. «Ich glaube, dass der Rest der Welt unserem Beispiel folgen wird.»
10.11: China hat mit drei Schweigeminuten seiner Corona-Toten gedacht. Zum chinesischen Totengedenktag heulten am Samstag um 10.00 Uhr Ortszeit die Sirenen.
Auch hupten Autos und liessen Schiffe ihre Hörner ertönen. In Peking blieben die U-Bahnen für drei Minuten stehen. Menschen auf den Strassen hielten inne. Die Nationalflaggen auf öffentlichen Gebäuden und in chinesischen Botschaften weltweit wehten auf halbmast.
Das Gedenken sei zu Ehren der «Märtyrer und Landsleute, die im Kampf gegen die Epidemie ums Leben gekommen sind», teilte der Staatsrat mit. Präsident Xi Jinping und andere Führer mit weissen Trauerblumen am Revers ihrer dunklen Anzüge verneigten sich bei einer Zeremonie am Regierungssitz Zhongnanhai in Peking vor einer Nationalflagge. Webseiten von Regierung und Staatsmedien zeigten sich in Schwarzweiss.
07.15: In Australien deutet ein anhaltender Rückgang bei den Neuinfektionen auf eine Verlangsamung der Coronavirus-Ausbreitung hin. Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg binnen 24 Stunden bis zum Sonntagmorgen um 181 auf 5635, wie das Gesundheitsministerium mitteilt.
Damit liegt die Tagesinfektionsrate unter fünf Prozent. Mitte März lag sie noch rund fünf mal so hoch. Der Direktor für Gesundheitsschutz im Bundesstaat New South Wales, Jeremy McAnulty, sagte, es bestehe die Hoffnung, dass eine Abflachung der Kurve der Neuinfektionen begonnen habe. Die Zahl der Todesfälle durch die Atemwegserkrankung Covid-19 nahm um vier auf 34 zu.
04.50: Die «Coral Princess» legte am Samstag nach einem gescheiterten Andockversuch in Fort Lauderdale im Hafen von Miami an.Zuvor war sie bereits von mehreren südamerikanischen Häfen abgewiesen worden.
Nach Angaben der Reederei Princess Cruises befinden sich auf dem Schiff zwei Tote und mindestens zwölf mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Insgesamt seien 1020 Gäste und 878 Besatzungsmitglieder auf dem Kreuzfahrtschiff. Das Von-Bord-Gehen könne mehrere Tage dauern.
Die «Coral Princess» war am 5. März in Santiago de Chile ausgelaufen und sollte eigentlich am 19. März ihre Kreuzfahrt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires beenden. Dort wurde das Schiff aber abgewiesen, da Argentinien wegen der Coronavirus-Pandemie seine Grenzen geschlossen hatte. Auch in Uruguay und Brasilien durfte das Schiff nicht anlegen.
03.15: Es werde in den nächsten zwei Wochen «viele Tote geben, leider», sagte US-Präsdient Donald Trump am Samstagabend im Weissen Haus.
Die kommende und die darauffolgende Woche würden vermutlich die schlimmsten sein, sagte Trump.
Allein am Samstag kamen in den USA der Universität Johns Hopkins zufolge mehr als 1000 Menschen infolge der Lungenerkrankung Covid-19 ums Leben. Die Zahl der bekannten Infektionen überschritt die Marke von 300'000 - deutlich mehr als in jedem anderen Land der Welt.
03.00: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich angesichts der Corona-Krise für massive Investitionen im EU-Budget ausgesprochen. «Wir brauchen einen Marshall-Plan für Europa», schreibt sie in einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag».
Das EU-Budget sei in allen Mitgliedsstaaten als Instrument des solidarischen Ausgleichs akzeptiert und müsse der Krise entsprechend angepasst werden.
Der Marshall-Plan war ein milliardenschweres Hilfsprogramm der USA, mit dem das vom Zweiten Weltkrieg gezeichnete Westeuropa wieder auf die Beine kam.