Werk von Barack Obama: USA nehmen Schutz von Trans-Personen zurück
Eine von Barack Obama eingeführte Regelung zum Schutz von Trans-Menschen ist von der US-Regierung um Donald Trump ausser Kraft gesetzt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat eine Regelung zum Schutz von Trans-Menschen zurückgenommen.
- Diese wurde 2016 von der Regierung um Barack Obama eingeführt.
- Konkret geht es um die Definition des Wortes «Geschlecht».
Die US-Regierung hat eine Regelung zum Schutz von Trans-Personen vor Diskriminierung im Gesundheitswesen zurückgenommen. Diese wurde von Präsident Donald Trumps Vorgänger Barack Obama geschaffen.

Die Obama-Regierung hatte die Definition von Geschlecht in einem Gesetz zum Schutz der Bürgerrechte im Gesundheitswesen 2016 ausgeweitet. Sie galt von da an über das biologische Geschlecht hinaus. Man wollte damit alle Geschlechtsidentitäten erfassen.
Das Gesundheitsministerium erklärte am Freitag: Die Regierung werde nun zur Interpretation des Wortes «Geschlecht» als «männlich oder weiblich und wie von der Biologie bestimmt» zurückkehren.
Barack Obama: Parteikollege Biden kritisiert Trump
Transgender bezeichnet Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren. Sie wechseln es deshalb oder lehnen jede Einordnung als Mann oder Frau ab.

Das Nationale Zentrum für die Gleichstellung von Transgendern bezeichnete die Entscheidung der Trump-Regierung als «grausam» und «verachtenswert». Ärzte und Versicherer könnten in der Folgen Trans-Personen die Versorgung verweigern, hiess es in einer Mitteilung.
Kritik kam auch von den Parteikollegen von Barack Obama, den Demokraten. Der designierte Präsidentschaftskandidat Joe Biden erklärte auf Twitter: «Donald Trumps Grausamkeit kennt wirklich keine Grenzen.»
Ankündigung kommt im Pride-Monat Juni
Biden wies darauf hin, dass die Ankündigung der Regierung nicht nur mitten in der Corona-Pandemie kam. Sondern auch am Jahrestag des Attentats auf einen LGBT-Nachtclub in Orlando 2017 und mitten im Pride-Monat.

Diesen begehen die USA jedes Jahr im Juni und erinnern damit an die Ereignisse im Juni 1969 in New York. Damals wehrten sich in der Christopher Street die Besucher der Schwulenbar «Stonewall Inn» gegen willkürliche Kontrollen und Schikanen.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sprach von einem «gefährlichen Angriff auf unsere Grundwerte Gleichheit und Gerechtigkeit». Sie kritisierte, dass die Regierung Diskriminierung in wesentlichen Bundesrichtlinien verankere.