Widerstand aus eigenen Reihen: Donald Trump muss sich warm anziehen

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

USA,

US-Präsident Donald Trump kriegt immer mehr Widerstand aus den eigenen Reihen. Seien es Ex-Mitarbeiter, Parteikollegen oder ehemalige Wähler.

donald Trump
US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ehemaliger Stabschef wendet sich gegen den US-Präsidenten.
  • Auch Wähler wenden sich in Video-Botschaften gegen Donald Trump.

Muss sich US-Präsident Donald Trump warm anziehen? Geht es nach Miles Taylor, dann auf jeden Fall.

Taylor zählte zum engsten Beraterkreis von Donald Trump, ehe es ihm zu bunt wurde. Taylor war Stabschef des Ministeriums für Innere Sicherheit. In einem Interview mit ABC berichtet er nun von den Missständen aus dem Oval Office. Seine Arbeit im Weissen Haus sei wie ein «Maulwurfspiel mit schlechten Entscheidungen des Präsidenten» gewesen.

In einem weiteren Youtube-Video erklärt er: «Was ich über zweieinhalb Jahre von dieser Regierung gesehen habe, war erschreckend.» Zudem seien viele Dinge, die Trump durchsetzen wollte, nicht nur unmöglich, sondern auch illegal gewesen.

Und Taylor drohte gleichzeitig: Der Präsident müsse in den nächsten Wochen und Monaten mit mehreren Ex-Mitarbeitern rechnen, die ihre Stimme gegen den amtierenden Präsidenten wenden werden. Sie werden bestätigen, dass der Präsident «für das Amt, das er innehat, schlecht gerüstet ist und dass eine zweite Amtszeit gefährlicher wäre als die erste».

Widerstand auch aus eigener Partei

Auch einige aus Trumps republikanischen Partei haben sich einige gegen den Präsidenten gewendet. Am Parteitag der Demokraten sprachen sich etwa John Kasich, ehemaliger Gouverneur von Ohio, für Herausforderer Biden aus.

Und auch der Ex-Aussenminister unter George W. Bush, Colin Powell, zeigte seine Unterstützung für Biden. Er glaube immer noch an das Amerika, das einst seine Eltern aus Jamaika aufgenommen habe, sagte er mit einem Seitenhieb an die Adresse von Trump.

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Ex-Aussenminister Colin Powell wendet sich gegen Donald Trump. - Keystone

Gleiches gilt für ehemalige Trump-Wähler. Einst waren sie glühende Trump-Anhänger, nun wollen sie mit Video-Botschaften eine Wiederwahl von Trump verhindern. Auf der Webseite Republican Voters Against Trump finden sich Dutzende Videos von beschämten Republikanern.

Tomatenbüchse würde «weniger Schaden anrichten» als Donald Trump

So etwa das von Josh aus North Carolina, der noch vor vier Jahren Donald Trump gewählt habe. «Mein Fehler, liebe Familie. Nicht das Beste, was ich in meinem Leben getan habe.»

Selbst wenn Joe Biden aufgeben würden und die Demokraten an seiner Stelle eine Büchse Tomaten als Kandidaten aufstellen werde, «dann werde ich diese Tomatenbüchse wählen. Weil ich glaube, dass selbst eine Tomatenbüchse weniger Schaden anrichten wird als unser gegenwärtiger Präsident».

Marie liess sich 2016 von Trumps Slogan «Make America Great Again» blenden. Sie habe ihm geglaubt. «Heute schäme ich mich, dass ich jemanden gewählt habe, der gegen alles steh, was mir lieb und teuer ist.»

Es sind zwei Beispiele von den Videos auf der Seite, die insgesamt von über 25 Millionen Menschen angeklickt wurden.

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