45 Menschen aus Gefängnis der Taliban in Afghanistan befreit
In Afghanistan wurden 45 Menschen aus einem Taliban-Gefängnis befreit. Die Kämpfe zwischen der radikalislamischen Taliban und der Regierung setzen sich fort.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan wurden 45 Personen aus einem Taliban-Gefängnis befreit.
- Den Gefangenen wurde unter anderem Spionage für die afghanische Regierung vorgeworfen.
- Die Kämpfe zwischen der Regierung und der radikalislamischen Taliban gehen weiter.
Spezialkräfte haben im Süden Afghanistans 45 Menschen aus einem Gefängnis der radikalislamischen Taliban befreit. Unter den ihnen seien 15 Polizisten, vier Armeeangehörige, zwei Ärzte und eine Gruppe örtlicher Einwohner, sagte der Sprecher der Eliteeinheit, Dschawid Salim, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Weitere Details zu dem Einsatz im Bezirk Musa Kala in der umkämpften Provinz Helmand gab es zunächst nicht.
Die Gefangenen hatten den Angaben zufolge aus unterschiedlichen Gründen eingesessen. Ihnen sei unter anderem Spionage für die afghanischen Streitkräfte vorgeworfen worden, sagte Salim. Die Befreiten kamen seinen Worten zufolge zunächst in eine Militäreinrichtung. Noch am Dienstag sollten sie mit ihren Familien wieder vereint werden.
Die Kämpfe gehen weiter
Helmand ist eine der meistumkämpften Provinzen im Süden Afghanistans. Mehr als 80 Prozent des Gebiets haben die Taliban unter ihrer Kontrolle. Auch in anderen Provinzen gingen die Kämpfe weiter. In der nördlichen Provinz Kundus griffen Taliban in der Nacht Militärposten an und töteten mindestens neun Sicherheitskräfte, wie ein Provinzratsmitglied mitteilte. Dutzende weitere seien bei den Kämpfen verwundet worden. Seit dem Ende der Nato-Kampfmission Ende 2014 greifen die Taliban verstärkt an. Sie hatten von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile Afghanistans unter ihrer Kontrolle.