Ägypten-Passagier erzählt, wie er überlebt hat
Ein Brite hatte auf dem gekenterten Boot vor Ägypten das Gefühl, zu ersticken. Zwei Belgier mussten 35 Stunden in einer Luftblase ausharren.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Belgier überlebten das Boot-Unglück in Ägypten, sie harrten 35 Stunden im Rumpf aus.
- Ein Brite hatte das Gefühl, er würde ersticken.
- Mehrere Personen werden noch vermisst, zwei Schweizer konnten gerettet werden.
Mindestens vier Menschen starben, als das Tauchboot Sea Story vor der Küste Ägyptens verunglückte. Mehrere Personen werden noch vermisst, Dutzende wurden gerettet, darunter auch zwei Schweizer Touristen. Nun erklären mehr und mehr Gerettete, wie sie überlebten.
Christophe und Luciana aus Belgien sprachen mit dem belgischen TV-Sender VRT. Sie seien im Rumpf des Schiffes in eine Luftblase geraten, erklären sie. Wie, das wissen sie nicht, vermutlich hätten sie die Schwimmwesten dorthin gebracht.
«Wasser drang von allen Seiten ein, wir konnten es filmen, unter Wasser konnten wir nichts sehen», sagt Christophe. Ganze 35 Stunden mussten sie dort in Ungewissheit ausharren. Dann wurden sie gerettet, an Land gebracht und versorgt.
Auch ein britischer Überlebender sagt, die Schwimmweste habe ihn wohl gerettet. Sie habe ihn an der Oberfläche gehalten, bis die Retter gekommen seien, erklärt er gegenüber «The Times».
Er sei von Wasser umgeben gewesen, wegen der starken Strömung habe er nicht nach oben schwimmen können. «Ich hatte das Gefühl, dass ich ersticke.»
Crew-Mitglied Youssef sei zwei Passagieren zur Hilfe geeilt, die in ihrer Kabine gefangen waren, erzählt Youssefs Vater. Das Schiff sei mit Wasser geflutet worden, auch die Kabine. «20 Zentimeter waren aber nicht unter Wasser. Das half ihnen, am Leben zu bleiben, bis Hilfe kam.»
Laut Berichten und Aussagen der Crew wurde das Schiff am frühen Morgen von einer grossen Welle getroffen. Dadurch kenterte es vor der Küste von Marsa Alam.