Ägyptens Präsident Al-Sisi stimmt auf Militäreinsatz in Libyen ein

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Ägypten,

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat sein Militär auf einen möglichen Einsatz im benachbarten Bürgerkriegsland Libyen eingestimmt.

Ägypten, Libyen
Der ägyptische Präsident Al-Sisi äusserte sich erstmals öffentlich über einen möglichen Militäreinsatz in Libyen.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Vadim Ghirda

Das Wichtigste in Kürze

  • Ägyptens Präsident hat sein Militär auf einen möglichen Einsatz in Libyen eingestimmt.
  • Ziel sei der Schutz der westlichen Grenzen vor «Terrormilizen und Söldnern».
  • Abdel Fattah al-Sisi hat vor zwei Wochen noch eine Waffenruhe für Libyen angekündigt.

«Seid bereit für jegliche Mission innerhalb unserer Grenzen - oder wenn nötig ausserhalb unserer Grenzen.» Das sagte Al-Sisi beim Besuch einer Luftwaffenbasis nahe der libyschen Grenze.

Ägypten unterstützt in Libyen den abtrünnigen General Chalifa Haftar, dessen Verbündete gegen Truppen der international anerkannten Regierung kämpfen.

Khalifa Haftar
General Khalifa Haftar (r.), Kommandant der Libyschen Nationalarmee (LNA) mit dem Libyschen Premierminister Fayez al-Sarraj (l.) bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. - Keystone

Haftar konnte seine Offensive auf Tripolis dank der Militärhilfe aus Ägypten sowie aus Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorantreiben. Die Regierungstruppen drängten ihn mit militärischer Hilfe der Türkei aber schliesslich zurück.

Einsatz sei «legitim»

Al-Sisi äusserte sich nun erstmals öffentlich über einen möglichen Militäreinsatz in Libyen. Die Armee sei «in der Lage, die nationale Sicherheit Ägyptens innerhalb und ausserhalb der Grenzen zu verteidigen». Solch ein Einsatz sei «legitim», sagte der Präsident nach einem Bericht des Staatsfernsehens vom Samstag.

Ziel sei der Schutz der westlichen Grenzen vor Bedrohungen von «Terrormilizen und Söldnern». Es gehe auch darum, in dem Bürgerkriegsland für Sicherheit zu sorgen und den Weg zu einer Waffenruhe zu ebnen.

Vor zwei Wochen noch Waffenruhe angekündigt

Al-Sisi hatte vor gut zwei Wochen nach einem Treffen mit Haftar in Kairo eine Waffenruhe für Libyen angekündigt. Dabei war aber kein Vertreter der libyschen Regierung anwesend.

Die libyschen Regierungstruppen belagern derzeit die strategisch wichtige Küstenstadt Sirte in Libyen. Sollten sie diese von Haftars Truppen einnehmen, sei eine «rote Linie» überschritten, sagte Al-Sisi. Die Kontrolle über Sirte bedeutet auch die Kontrolle über mehrere Häfen sowie zahlreiche Ölpipelines und Gasleitungen des Landes. Die Stadt gilt deshalb als Schlüssel zu wichtigen Ressourcen in dem Krieg.

Haftar, libyen
Haftars Truppen blockieren Öl-Exporte Libyens - AFP/Archiv

Ägypten sorgt sich um die Sicherheit an der etwa 1200 Kilometer langen Grenze im kargen Wüstenland. Dort kam es schon mehrfach zu terroristischen Angriffen. Zudem will Al-Sisi verhindern, dass islamistische Gruppen ihren Einfluss in Libyen ausdehnen.

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