Aktivisten vermissen neuen Schwung durch G20 für Weltklimakonferenz
Entwicklungsorganisationen haben der Gruppe der reichen Wirtschaftsnationen (G20) unzureichende Bemühungen im Kampf gegen den gefährlichen Klimawandel vorgeworfen. Nachdem der Entwurf der Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Nusa Dua auf der indonesischen Insel Bali am Dienstag bekannt wurde, zeigten sich Aktivisten enttäuscht. «Ich weiss nicht, ob das ein starkes Signal für die Weltklimakonferenz ist», sagte Jörn Kalinski von Oxfam.
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Dabei komme es im Klimaschutz gerade auf die G20-Staaten an, die für 80 Prozent der Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind. «Wenn die es nicht schaffen und konkret sagen, wie sie es machen wollen, wer denn dann?», fragte der Oxfam-Experte.
Friederike Röder von Global Citizen sah auch keine Fortschritte. Der Entwurf enthalte nur einen ähnlichen Text wie vor einem Jahr beim G20-Gipfel in Rom.
Vor allem müsse es ein zeitlich festgelegtes Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe geben, forderte Röder. Diese Subventionen seien dieses Jahr noch einmal massiv auf 190 Milliarden pro Jahr angestiegen. «Es ist deswegen auch umso unverständlicher, dass ein anderes Ziel unerreicht bleibt: die 100 Milliarden Klimafinanzierung für Entwicklungsländer», sagte die Expertin von Global Citizen.
Letztes Jahr habe der G20-Gipfel noch gehofft, das Ziel für die Klimafinanzierung endlich 2023 zu erreichen, doch sei dieses Datum jetzt aus dem Text verschwunden. «Die Staats- und Regierungschefs müssen ihre Zeit nun nutzen, um Fortschritte zu erreichen und damit auch den Verhandlungen in Ägypten zu helfen.»
In dem Entwurf für die Abschlusserklärung, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wird eher allgemein dazu aufgerufen, die Verringerung der Emissionen, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und die Mittel zur Umsetzung «dringend zu verstärken».