Alexej Nawalny: Oppositionelle verlieren nach seinem Tod Hoffnung

Simon Binz
Simon Binz

Russland,

Nach dem Tod von Alexej Nawalny schwindet die Hoffnung in Russland auf eine Veränderung. Bei Gedenkveranstaltungen gab es zahlreiche Festnahmen.

Alexej Nawalny
Unter anderem in St. Petersburg wurden Menschen festgenommen, die Blumen für Alexej Nawalny niedergelegt hatten. - Uncredited/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands Opposition verliert nach dem Tod von Nawalny die Hoffnung auf Veränderung.
  • Bei Gedenkveranstaltungen wurden zahlreiche trauernde Unterstützer verhaftet.

Alexej Nawalny ist am Freitag nach Angaben der russischen Justiz im Alter von 47 Jahren in einer sibirischen Strafkolonie gestorben. Obwohl eine Untersuchung zu seinem Tod angekündigt wurde, dürfte die Öffentlichkeit wohl niemals erfahren, was genau geschehen ist.

Haben Sie das Geschehen um Kreml-Gegner Nawalny verfolgt?

Klar ist hingegen: Mit dem Tod Nawalnys verstummt die lauteste und kritischste Stimme gegen den Kreml und gegen Wladimir Putin. Entsprechend machtlos und hoffnungslos zeigt sich die Opposition in Russland nach der Meldung über seinen Tod.

In einem Beitrag der «Tagesschau» kam eine junge Frau in Moskau zu Wort und meinte: «Natürlich ist Alexej Nawalny ein Symbol der Opposition und der Hoffnung für eine bessere Zukunft Russlands. Es beschleicht einem das Gefühl, dass mit seinem Tod auch diese Hoffnung stirbt.»

Alexej Nawalny
Diese junge Frau in Moskau sagt, dass mit dem Tod von Alexej Nawalny auch die Hoffnung auf eine Veränderung in Russland gestorben ist. - SRF/Screenshot

Vereinzelte oppositionelle Bürgerinnen und Bürger trauten sich am Freitag in Moskau Betroffenheit auszudrücken. Menschen legten Blumen für Alexej Nawalny nieder, grössere Kundgebungen wurden aber umgehend verboten. Wer ein Plakat hochhielt, wurde sofort abgeführt.

Bis zu 100 Unterstützer von Alexej Nawalny festgenommen

In der Nacht auf Samstag teilte die Bürgerrechtsorganisation «Ovd-Info» mit, dass mehr als 100 Menschen bei Gedenkveranstaltungen festgenommen wurden. Unter den in mehreren russischen Städten festgenommenen Personen waren laut Medienberichten auch Journalisten.

In Moskau war bis in die Nacht hinein ein grosses Polizeiaufgebot im Stadtzentrum, wie eine DPA-Reporterin vor Ort berichtete. Zwischenzeitlich hatten Menschen dort in einer langen Schlange gewartet, um Blumen am sogenannten Solowezki-Stein abzulegen.

Der Stein ist Opfern politischer Repressionen gewidmet. Viele wurden zwar zu dem Stein durchgelassen, jedoch von Polizisten eingeschüchtert und ständig ermahnt, den Ort schnell wieder zu verlassen.

Kommentare

User #6165 (nicht angemeldet)

Veränderungen wird es immer geben. Auch im Westen.

User #9301 (nicht angemeldet)

Ach ist das wider langweilig heute auf Bau.ch

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