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Amnesty: Arbeiter von Fussball-WM-Stadion in Katar monatelang unbezahlt

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Qatar,

Ausländische Arbeiter in einem Stadion für die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar sind nach Angaben von Amnesty International monatelang nicht bezahlt worden.

Arbeiter im Stadion Al-Bajt
Arbeiter im Stadion Al-Bajt - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Katarische Behörden wussten laut Menschenrechtsgruppe von Missständen.

Die Angestellten der Subunternehmer-Firma Qatar Meta Coats (QMC) hätten bis zu sieben Monate lang kein Geld bekommen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag. Rund hundert Arbeiter auf der Baustelle des Vorzeigestadions Al-Bajt rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Doha entfernt müssten noch ausstehende Löhne in voller Höhe erhalten.

Einige hätten zwar am 7. Juni Teile des Geldes ausbezahlt bekommen - nachdem Amnesty seine Untersuchungsergebnisse mit den Behörden geteilt hatte. «Die Probleme, mit denen die QMC-Beschäftigten konfrontiert waren, waren dem Arbeitsministerium von Katar und dem WM-Organisationskomitee des Landes fast ein Jahr lang bekannt», kritisierte die Menschenrechtsorganisation.

Amnesty hat nach eigenen Angaben für seinen Bericht mit zahlreichen aus Südostasien und Afrika stammenden Beschäftigten gesprochen. Diese seien auch mit anderen Missständen konfrontiert gewesen, darunter die Erhebung verbotener Anwerbegebühren. Laut den Befragten sind alle einhundert Beschäftigte betroffen. «Jeden Tag fragen wir nach, aber sie sagen uns, dass es an Geld mangelt», sagte einer der unbezahlten Arbeiter gegenüber Amnesty.

In einem Brief an die Menschenrechtsorganisation teilten die katarischen Organisatoren des Turniers mit, dass sie im Juli 2019 auf die Missstände bei QMC aufmerksam gemacht wurden. «Seitdem haben wir an einer Lösung gearbeitet», hiess es in dem Brief. Das finanziell angeschlagene Unternehmen sei bereits für mehrere Projekte im Jahr 2022 gesperrt worden.

Nach breiter Kritik an den Missständen auf den Baustellen für die WM 2022 haben die katarischen Behörden Schritte zum Schutz der Arbeiter eingeleitet, darunter die Schaffung eines elektronischen Lohnschutzsystems, das unbezahlte Löhne aufdecken soll. Dessen Wirksamkeit wurde jedoch durch zahlreiche Fälle von Zahlungsversäumnissen bei Grossunternehmen beeinträchtigt.

Im vergangenen Monat kam es - wie bereits im August 2019 - wegen ausstehender Löhne zu seltenen Protesten in dem reichen arabischen Land. In beiden Fällen reagierten die Behörden sofort, um die Zahlungen sicherzustellen und rechtliche Schritte gegen die säumigen Unternehmen einzuleiten.

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