Antennen für grösstes Radioteleskop werden in Australien errichtet
Im Bundesstaat Western Australia werden derzeit mehr als 130`000 Parabolantennen gebaut, die Teil des grössten Radioteleskops der Welt werden sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als 130`000 Antennen sollen Teil des grössten Radioteleskops der Welt werden.
- Zusammen mit weiteren Antennen in Südafrika werden sie das Square Kilometre Array bilden.
Im Outback im Westen Australiens werden seit Montag Antennen für das grösste Radioteleskop der Welt errichtet. Die insgesamt mehr als 130'000 Antennen erinnern ein bisschen an Tannenbäume.
Sie sollen nach Fertigstellung mit weiteren Parabolantennen in Südafrika zum internationalen Square Kilometre Array (SKA) zusammengeschaltet werden.
Mit diesem extrem leistungsstarken Radioteleskop wollen Forschende die Geheimnisse des Universums erforschen.
Die Idee für das Teleskop entstand schon Anfang der 90er Jahre. Finanzierungsprobleme und diplomatische Streitigkeiten haben das Milliardenprojekt aber immer wieder verzögert.
Der Baubeginn in Australien ist für SKA-Generaldirektor Philip Diamond daher ein «bedeutungsvoller Moment». Das Teleskop werde einmal «eine der grössten wissenschaftlichen Unternehmungen der Menschheit sein».
Grosse Bedeutung für die Wissenschaft
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums. Genauso wie Hilfe bei der Suche nach intelligenten Lebewesen ausserhalb unseres Sonnensystems.
Das SKA werde dabei helfen, «Geburt und Tod von Galaxien aufzuzeichnen, nach neuen Arten von Gravitationswellen zu suchen und die Grenzen unseres Wissens über das Universum zu erweitern», sagte Teleskop-Direktorin Sarah Pearce.
Die Standorte im Bundesstaat Western Australia und in der Karoo-Halbwüste in Südafrika wurden ausgewählt, aufgrund dünner Besiedlung und weniger Störsignale.
So können die Forschenden in die Tiefen des Weltalls blicken: «Das SKA könnte ein Mobiltelefon in der Tasche eines Astronauten auf dem 225 Millionen Kilometer entfernten Mars erkennen», sagt Danny Price vom Curtin-Institut für Radioastronomie. Die ersten wissenschaftlichen Beobachtungen sollen noch in diesem Jahrzehnt starten.