Bei einem Angriff auf eine schiitische Moschee in der ostafghanischen Provinz Paktia sind mindestens 31 Menschen getötet worden.
Sicherheitskräfte patrouillieren nach einem Angriff. (Symbolbild)
Sicherheitskräfte patrouillieren nach einem Angriff. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Attentat in einer Moschee in Afghanistan sind vier Menschen gestorben.
  • Mindestens 56 weitere sind durch Schusswaffen und Sprengstoff verletzt.
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Mindestens 31 Menschen wurden bei einem Angriff in der ostafghanischen Provinz Paktika getötet, mindestens weitere 81 Menschen wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, sagte Wulajat Khan Achmadsai, Leiter der Gesundheitsbehörde der Provinz. Nach Polizeiangaben drangen während des Freitagsgebets zwei Bewaffnete in die Moschee in der Provinzhauptstadt Gardes ein und eröffneten das Feuer auf die Gläubigen. Beide Attentäter trugen Frauenkleider und hätten kurz darauf ihre Sprengstoffwesten gezündet, teilt der örtliche Polizeisprecher mit. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die Taliban beschritten in einer Twitter-Nachricht jegliche Beteiligung.

In Gardes gibt es nach Angaben der Provinzregierung nur eine kleine schiitische Gemeinde, der rund 200 Familien angehören. Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten sind in Afghanistan traditionell nicht stark ausgeprägt. Sie nehmen aber zu, seit die in Afghanistan seit 2015 präsente Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit einer Anschlagsserie auf Schiiten begonnen hat. Betroffen war bisher vor allem die Hauptstadt Kabul.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden im ersten Halbjahr 2018 bei gezielten Angriffen auf Schiiten in Afghanistan 115 Menschen getötet und 251 verletzt, fast alle davon durch Selbstmordattentate, die der IS für sich reklamierte.

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