Aufregung um Opfer-Ritual im mexikanischen Senat
Ein mexikanischer Senator löst mit einem ungewöhnlichen Ritual politischen Ärger aus: Ein Huhn wird dabei geköpft.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Zeremonie im Senat in Mexiko wurde ein Huhn geopfert.
- Die Opferung wurde in den Online-Netzwerken des Parlaments übertragen.
- Tierschützer fordern nun den Rücktritt des Senators Adolfo Gómez, der zum Ritual einlud.
Die Opferung eines Huhns für den aztekischen Regengott Tlaloc bei einer Zeremonie im Senat hat in Mexiko politischen Ärger ausgelöst. In den Online-Netzwerken des Parlaments wurde am Mittwoch (Ortszeit) die ungewöhnliche Szene übertragen. Ein Teilnehmer hat einem Huhn unter Trommelwirbel die Kehle durchschnitten, um dessen Blut aufzufangen.
Zu dem Ritual eingeladen hatte der Senator Adolfo Gómez von der regierenden Morena-Partei. Die Senatsleitung distanzierte sich von der Veranstaltung. Der Senat könne ein solches Vorgehen «in keiner Weise gutheissen» und werde Strafmassnahmen gegen Gómez einleiten.
Dieser rechtfertigte sich mit dem Argument, die mexikanische Verfassung sehe «Respekt vor den Traditionen der Ureinwohner» vor. Tierschützer wiederum betonten, jegliche Tieropfer und Tierquälerei seien in Mexiko-Stadt verboten. Die Tierschutzorganisation Anima Naturalis kündigte eine Demonstration vor dem Senatsgebäude an, um Gómez' Rücktritt zu fordern.