Australische Polizei durchsucht nach Coronavirus-Todesfällen Kreuzfahrtschiff

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Australien,

Die australische Polizei hat ein Kreuzfahrtschiff durchsucht, das trotz mehrerer Coronavirus-Verdachtsfälle tausende Passagiere im Hafen von Sydney von Bord gehen liess.

Die «Ruby Princess» im Hafen von Port Kembla
Die «Ruby Princess» im Hafen von Port Kembla - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittler beschlagnahmen Blackbox der «Ruby Princess».

Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Ermittler unter anderem die Blackbox der «Ruby Princess», wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Beamten waren demnach am Mittwochabend im Hafen Port Kembla südlich von Sydney mit Schutzanzügen und Masken an Bord gegangen, um Beweise zu sichern.

Nach Wochen auf dem Meer hatten die australischen Behörden die «Ruby Princess» am Montag in Port Kembla anlegen lassen, um erkrankte Besatzungsmitglieder medizinisch behandeln zu lassen und Schwerkranke zur Behandlung an Land zu bringen.

Die rund 2700 Passagiere durften trotz mehrerer Coronavirus-Verdachtsfälle bereits Mitte März an Land gehen. Die australische Regierung hatte der «Ruby Princess» trotz eines bereits geltenden Anlegeverbots für Kreuzfahrtschiffe eine Genehmigung zum Anlegen erteilt und den Passagieren das Verlassen des Schiffs gestattet. Beim Andocken des Schiffs im Hafen von Sydney hatten mehrere Passagiere Grippe-ähnliche Symptome gezeigt.

Hunderte Kreuzfahrtteilnehmer wurden später positiv auf das Coronavirus getestet, mindestens 15 von ihnen starben - das ist fast ein Drittel aller 51 Todesfälle in Australien.

Die Polizei wollte auf der «Ruby Princess» nun Beweise sammeln, wie der Polizeichef des Bundesstaats New South Wales, Mick Fuller, vor Journalisten sagte. «Schiffe haben eine ähnliche Blackbox wie Flugzeuge. Die Blackbox und andere Beweise wurden beschlagnahmt.»

Die australische Polizei ermittelt gegen das Kreuzfahrtunternehmen Carnival Australia wegen des Verdachts, Informationen über die Gesundheitssituation an Bord der «Ruby Princess» zurückgehalten zu haben.

An Bord sind jetzt noch mehr als tausend Besatzungsmitglieder, wie die Polizei mitteilte. Die meisten von ihnen wollen an Bord bleiben. «Sie fühlen sich auf dem Schiff sicher», sagte Fuller. Die «Ruby Princess» kann den Auflagen der australischen Behörden zufolge bis zu zehn Tage im Hafen bleiben. Wenn das Schiff wieder aufgetankt und die Vorräte aufgefüllt sind, muss das Schiff die australischen Gewässer wieder verlassen.

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