Bart- und Tattoo-Verbot für vietnamesische Häftlinge
In Vietnam werden die Regeln für Gefängnisinsassen verschärft. Künftig sind unter anderem Tattoos, Bärte oder geschorene Köpfe verboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Vietnam verschärft die Vorschriften für Häftlinge.
- Künftig sind unter anderem Tattoos, Bärte oder geschorene Köpfe verboten.
- Ein Menschenrechtler der Organisation Human Rights Watch kritisiert die neuen Regeln.
Die ohnehin schon berüchtigten Gefängnisse in Vietnam verschärfen ihre Vorschriften. Häftlinge dürfen sich künftig nicht die Köpfe scheren, keine Bärte wachsen und keine Tattoos machen lassen, wie staatliche Medien am Mittwoch berichteten.
Auch der Tausch oder Handel mit anderen Häftlingen, homosexuelle Handlungen und Suizid-Versuche werden verboten. Das Sicherheitsministerium untersagt zudem Bücher und Dokumente mit «ungesundem Inhalt», womit anti-staatliche Inhalte gemeint sein könnten. Begründet wurden die neuen Vorschriften als Massnahmen für Sicherheit und Gesundheit.
Menschenrechtler kritisiert neue Vorschriften
Der Menschenrechtsaktivist Phil Robertson von der Organisation Human Rights Watch kritisierte die Regeln scharf. «Das Sicherheitsministerium versagt darin, zu verstehen, dass man, wenn man Menschen ins Gefängnis schickt, diese nicht komplett ihrer Rechte berauben und sie nicht weniger als menschlich behandeln darf», sagte Robertson der Deutschen Presse-Agentur.
Das südostasiatische Land mit 96 Millionen Einwohnern wird kommunistisch und mit einem harten Kurs gegen Oppositionelle regiert. Wer dort Staatskritisches in den sozialen Medien postet, muss mit einer Festnahme rechnen.