Formel 1: Coronavirus könnte auch GPs in Bahrain und Vietnam stoppen

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Bahrain,

Nach der Absage des China-GP drohen der Formel 1 weitere Ausfälle. Auch ein Antreten in Bahrain und Vietnam ist wegen des Coronavirus fraglich.

Mercedes Formel 1 Coronavirus
Valtteri Bottas (Mercedes) beim Grossen Preis der Formel 1 in Bahrain 2019. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel-1-Saison 2020 könnte nach dem China-GP zwei weitere Rennen verlieren.
  • Auch der Grand Prix von Bahrain und die Vietnam-Premiere drohen auszufallen.
  • Grund dafür sind strenge Einreisebestimmungen aufgrund des Coronavirus.

Womöglich schrumpft der Formel-1-Kalender für diese Saison von 22 auf bald nur noch 19 Rennen. Der China-GP ist aufgrund des Coronavirus bereits nach hinten verschoben worden. Ein neues Datum hat die Formel 1 in ihrem dichten Terminplan aber noch nicht gefunden. Eine Durchführung des Rennens nahe Schanghai scheint daher unwahrscheinlich.

Und wegen der Ausbreitung des Virus wackeln nun zwei weitere Rennen. Der Nacht-Grand-Prix in Bahrain ist ebenso fraglich wie die Formel-1-Premiere in Vietnam. Beide Länder setzen seit einigen Tagen strenge Kontrollen bei der Einreise um. Reisende aus einer Reihe von Ländern müssen nach ihrer Ankunft 14 Tage lang in Quarantäne.

Formel 1 2020
Der vorläufige Kalender für die Formel-1-WM 2020. - Formula 1

Davon betroffen sind unter anderem auch die Länder Italien und Singapur. Ersteres schränkt insbesondere die Teams von Ferrari und AlphaTauri ein. Aber auch Reifenhersteller Pirelli, ebenfalls in Italien beheimatet, ist davon betroffen.

Noch weitreichender sind aber wohl die Konsequenzen der Quarantäne für Singapur-Reisende. Die Flugrouten für Teammitglieder auf dem Weg von Australien nach Bahrain führen üblicherweise durch den Stadtstaat. Das könnte zur Folge haben, dass zahlreiche Teammitglieder in Bahrain in Quarantäne müssten.

Fährt die Formel 1 ein Nicht-WM-Rennen?

Spekulationen, dass die Rennen auch ohne die betroffenen Teams stattfinden, wies die Formel 1 indes zurück. Gegenüber «Reuters» bestätigte F1-Sportdirektor Ross Brawn, dass die Rennen nur bei vollem Teilnehmerfeld stattfinden. «Wenn ein Team nicht in ein Land einreisen kann, haben wir kein Rennen. Zumindest kein Formel-1-WM-Rennen, denn das wäre unfair.»

Formel 1 Ross Brawn
Ross Brawn, Motorsport-Direktor der Formel 1. - Keystone

«Wenn ein Team natürlich die Entscheidung trifft, nicht zu einem Rennen anzutreten, ist das deren Sache», so Brawn. «Aber wenn ein Team wegen der Entscheidung eines Landes nicht zum Rennen kommt, haben wir keinen fairen Wettbewerb.»

Allerdings lässt der Motorsport-Chef die Option offen, das Rennen als Nicht-WM-Lauf auszutragen. In diesem Fall würde der Grand Prix wie geplant stattfinden. Punkte für die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft würden aber nicht vergeben. So könnte die Formel 1 zumindest ihre Verpflichtungen gegenüber Fans und TV-Stationen einhalten.

Nicht-WM-Läufe gab es in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft bis in die 1970er-Jahre regelmässig. Der Grand Prix der Schweiz 1975 im französischen Dijon zählte etwa nicht zur Weltmeisterschaft. Der bisher letzte Formel-1-Lauf ohne WM-Status war das Race of Champions 1983 in Brands Hatch.

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