Behörden ordnen Drei-Tages-Lockdown für Brisbane an
In der australischen Grossstadt Brisbane wurde ein Infektionsherd mit der britischen Corona-Mutante entdeckt. Die Behörden ordnen nun einen Kurz-Lockdown an.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Infektionsherd mit der britischen Corona-Mutante wurde in Brisbane entdeckt.
- Die Behörden ordnen deshalb einen dreitägigen Lockdown an.
- Australien gilt international als Vorbild im Kampf gegen Corona.
Nach der Entdeckung eines Corona-Infektionsherds in der Grossstadt Brisbane haben die Behörden einen dreitägigen Lockdown für die gesamte Metropolregion angeordnet.
Die Infizierten hätten sich mit der in Grossbritannien entdeckten Corona-Mutante B.1.1.7 angesteckt, sagte Queenslands Regierungschefin Annastacia Palaszczuk am Montag. Ein kurzer Lockdown sei nötig, um einen längeren zu verhindern.
Der Lockdown tritt um 17.00 Uhr (Ortszeit) in Kraft. Schulen, Restaurants und Bars müssen dann schliessen. Auch gelten Ausgangsbeschränkungen.
Ihre Wohnungen dürfen die zwei Millionen Betroffenen nur verlassen, um zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Oder um Lebensmittel zu kaufen und Sport zu treiben.
Befristete Lockdowns werden Teil des australischen Lebensstils
Die Zahl der internationalen Flüge, die in Queensland landen dürfen, wird halbiert. Auf diese Weise wollen die Behörden den Druck von den Krankenhäusern nehmen. Diese hatten zuletzt viele Covid-19-Patienten aus Papua Neuguinea aufgenommen.
«Wir haben gesehen, was in anderen Ländern geschehen ist», sagte Palaszczuk. «Ich will nicht, dass dasselbe in Queensland passiert. Ich will nicht, dass dasselbe Australien passiert.» Palaszczuk betonte weiter, dass zeitlich befristete Lockdowns «ein Teil des australischen Lebensstils sein werden, bis jeder geimpft ist».
Australien gilt international als Vorbild im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Beginn der Krise wurden landesweit nur 29'000 Infektions- und 909 Todesfälle nachgewiesen.
Probleme gibt es in dem Land allerdings bei den Impfungen: Anders als andere Staaten hatte Australien auf Notfallzulassungen für Corona-Impfstoffe verzichtet und erst Ende Februar mit den Immunisierungen begonnen. Seither wurden landesweit 500'000 Dosen verimpft - 3,5 Millionen weniger, als ein Plan der Regierung bis Ende März vorgesehen hatte.