Bewaffnete entführen Ordensleute in Haiti
In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind sechs Ordensleute von Bewaffneten verschleppt worden. Das Land leidet seit langem unter massiver Bandenkriminalität.
In Haiti sind sechs Ordensbrüder entführt worden. Die Männer seien vor einer Schule in der Hauptstadt Port-au-Prince von bewaffneten Kriminellen verschleppt worden, teilten die Brüder vom Heiligsten Herzen Jesu am Sonntag mit.
«Betet für die sichere Rückkehr unserer haitianischen Brüder», hiess es in einer Mitteilung. Die katholische Brüdergemeinschaft ist vor allem in der Bildungsarbeit aktiv.
Ein Land versinkt in Gewalt
Haiti versinkt immer mehr in Gewalt und Kriminalität. Banden kontrollieren nach UN-Schätzung rund 80 Prozent von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und breiten sich zunehmend auch in anderen Teilen des Landes aus. Die dokumentierte Zahl der Getöteten, Verletzten und Entführten stieg im vergangenen Jahr um 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 8400.
Haiti liegt zwischen Nord- und Südamerika auf der Insel Hispaniola. Auf der Osthälfte der Insel befindet sich die Dominikanische Republik. Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent. Seit Jahren leidet es unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen. Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 mit mehr als 220 000 Toten hängt Haiti am Tropf der Entwicklungshilfe.