Bill Gates sieht Zukunft der Menschheit optimistisch
Bei einer Denkfabrik in Sydney zeigte sich der Milliardär Bill Gates am Montag ungewöhnlich optimistisch in Zusammenhang mit der Zukunft der Menschheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Bill Gates machte in der Vergangenheit gerne auf existenzielle Bedrohungen aufmerksam.
- Nicht so am Montag in Sydney, wo er der Zukunft äusserst optimistisch entgegenblickte.
- Der Milliardär ist überzeugt, dass die Menschheit den Krebs besiegen wird.
Bill Gates ist nicht nur für sein Milliardenvermögen bekannt, sondern auch dafür, Alarm vor existenziellen Bedrohungen zu schlagen. Vergangenen Jahres forderte der 67-Jährige mehr Anstrengungen für den Klimaschutz oder warnte inmitten der Corona-Pandemie bereits vor einem neuen Virus.
Doch der Microsoft-Mitbegründer kann auch anders, wie er am Montag in einem Interview am Lowy Institute, einer Denkfabrik in Sydney, bewies.
Der Philanthrop glaubt, dass es den Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten geboren werden, deutlich besser gehen wird. «Ich bin immer noch sehr optimistisch, dass es viel besser sein wird, in 20, 40 oder 60 Jahren geboren zu werden als zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit.»
Pessimisten übersehen laut Bill Gates das ganze Bild
Die Welt sei voll von entmutigenden Trends, so Bill Gates. Aber Pessimisten würden das ganze Bild übersehen. «Es ist leicht, eine negativere Sichtweise auf einige dieser Trends zu bekommen, als es meiner Meinung nach wirklich fair ist.»
Der Unternehmer verweist auf die Fortschritte im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren sei in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit um die Hälfte gesunken, so Gates.
Das Ausmass an Innovationen, das zur Verbesserung des menschlichen Zustands insgesamt beiträgt, werde immer noch dramatisch sein. «Wir werden Fettleibigkeit heilen, wir werden Krebs heilen, wir werden Polio ausrotten», gibt sich Gates kämpferisch.
Lebenserwartung als bestes Beispiel
Blicke man in der Geschichte zurück, sei klar, dass die Dinge nur noch besser würden, fügt er hinzu. «Zoomen Sie mal raus und fragen Sie sich, ‹wo waren wir vor 300 Jahren?›», und verweist auf die verbesserte durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten drei Jahrhunderten.
Um 1700 starb der durchschnittliche Mensch, bevor er 40 Jahre alt wurde. Heute liegt die Lebenserwartung in der Schweiz bei Männern im Schnitt bei 81,6 Jahren, bei Frauen rund 4 Jahre höher.
«Es spielte keine Rolle, ob man ein König oder ein armer Schlucker war, man hatte eine hohe Kindersterblichkeit und ein extrem niedriges Bildungsniveau», hält Bill Gates fest. «Das Ausmass der menschlichen Innovation im Laufe der Zeit ist also eine phänomenale Geschichte».