Bolsonaro verteidigt die Amazonas-Ausbeutung mit dem Ukrainekrieg
Bolsonaro nutzt den Krieg in Osteuropa als Rechtfertigung, um im Amazonas Kalium abzubauen. Damit soll Brasilien unabhängig von russischen Importen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der brasilianische Präsident Bolsonaro begann mit dem Abbau von Kalium im Amazonasgebiet.
- Zur Rechtfertigung dieses Schritts nahm er den Ukraine-Krieg.
- Kalium wird als Düngemittel genutzt und soll Brasilien unabhängig vor Importen machen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat den russischen Angriff auf die Ukraine genutzt, um indigenes Gebiet im Amazonasgebiet auszubeuten. Dort rechtfertigte er den Abbau von Kalium für Düngemittel.
«Angesichts des Krieges in Osteuropa besteht die Gefahr, dass es zu einer Verknappung des Kaliums oder einem Preisanstieg kommt.» Das äusserte Bolsonaro am Mittwoch auf Twitter.
Brasilien war grösstenteils abhängig von russischem Düngemittel
«Unsere Ernährungssicherheit fordert von uns Massnahmen, die uns ermöglichen, nicht von etwas abhängig zu sein, das wir überflüssig haben.» Demnach erlaube ein Gesetzentwurf aus dem Jahr 2020 «die Ausbeutung von Mineralien, Wasser und organischen Ressourcen auf indigenem Land». Sobald das Gesetz verabschiedet sei, werde es eines der Probleme lösen.
Ein Besuch in Russland - inklusive Treffen mit dem russischen Präsidenten - sollte Bolsonaro zufolge der Verbesserung der Handelsbeziehungen dienen. «Brasilien hängt in grossen Teilen von Düngemitteln aus Russland, Belarus ab», sagte Bolsonaro dem Sender Radio Tupi. Der Besuch hatte in Brasilien angesichts des Zeitpunkts Empörung ausgelöst.