BYD in Brasilien: Visa-Stopp wegen sklaverei-ähnlicher Bedingungen

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Brasilien,

Brasilien setzt Arbeitsvisa für BYD aus. Grund sind Vorwürfe von Menschenhandel und «sklavenähnlichen» Bedingungen bei dem chinesischen Autohersteller.

BYD Brasilien Baustelle Schild
Auf einer BYD-Baustelle in Brasilien sollen sklaverei-ähnliche Bedingungen geherrscht haben. - Keystone

Brasilianische Behörden haben die Vergabe von befristeten Arbeitsvisa für den chinesischen Elektroautohersteller BYD ausgesetzt. Dies geschah, nachdem Vorwürfe laut wurden, einige Arbeiter auf einer BYD-Baustelle seien Opfer von Menschenhandel geworden, wie die «Zeit» berichtet.

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Im nordöstlichen Bundesstaat Bahia wurden nach Angaben der Arbeitsbehörden 163 chinesische Arbeiter unter «sklavenähnlichen» Bedingungen vorgefunden. Die Arbeiter waren bei dem Subunternehmen Jinjiang Group beschäftigt, das jegliches Fehlverhalten bestreitet.

Ausbeutung und miserable Zustände bei BYD Brasilien

Laut «Golem» mussten die Arbeiter eine Erlaubnis einholen, bevor sie ihre Unterkünfte verlassen durften. Zudem wurden die Pässe von 107 Personen von ihrem Arbeitgeber beschlagnahmt.

BYD Brasilien Arbeiter Sklaven
163 Arbeiter sollen aus miserablen Zuständen bei BYD in Basilien gerettet worden sein. - x.com/@PanamericanaTV

Die Arbeiter waren überlangen Arbeitszeiten und unzureichenden Lebensbedingungen ausgesetzt. Oft mussten sie an sieben Tagen die Woche arbeiten, wie «Golem» weiter berichtet.

BYD und die Jinjiang Group haben sich laut «Zeit» mittlerweile bereit erklärt, 163 Arbeiter in Hotels unterzubringen. Dies geschieht, bis eine Vereinbarung zur Beendigung ihrer Verträge getroffen ist, wie die brasilianische Arbeitsstaatsanwaltschaft mitteilte.

Ausgang ungewiss

BYD hat nach eigenen Angaben die Kooperation mit dem Bauunternehmen Jinjiang Construction Brazil nach Bekanntwerden der Vorwürfe beendet. Die Arbeiten an der Baustelle wurden bis auf Weiteres eingestellt, wie «Ecoreporter» berichtet.

BYD Brasilien Baustelle
Die Arbeiten an der fraglichen Baustelle von BYD in Brasilien liegen auf Eis. - Keystone

Brasilianische Behörden ermitteln nun wegen des Verdachts des Menschenhandels gegen BYD und das Subunternehmen. Die Bundesanwaltschaft erwägt laut «T-Online» ein strafrechtliches Vorgehen.

Die betroffenen Arbeiter würden als «Opfer des internationalen Menschenhandels zum Zwecke der Ausbeutung» betrachtet. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen und die Behörden müssen noch die endgültigen Strafen festlegen.

BYD auf dem Vormarsch

BYD hat allein 620 Millionen US-Dollar in den Aufbau des Fabrikgeländes in Bahia investiert. Die Fabrik ist zu einem Symbol für Chinas wachsenden Einfluss in Brasilien geworden, wie die «Zeit» ausführt.

Byd Brasilien Genf
BYD beim Automobilsalon 2024 in Genf. (Archivbild) - Keystone

Das Unternehmen plant, Anfang des nächsten Jahres mit einer anfänglichen Jahresproduktion von 150'000 Autos in Brasilien zu starten. Fast jedes fünfte Auto, das BYD in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 ausserhalb Chinas verkaufte, ging nach Brasilien.

BYD hat sich laut «Zeit» zu einem der weltweit führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen entwickelt. Das Unternehmen produziert auch Batterien, elektronische Komponenten und Solaranlagen.

Kommentare

User #3714 (nicht angemeldet)

Geiz ist Geil beim Kauf von Kopiertem China Ramsch.

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