Der Weltfrauentag in Chile lief nicht friedlich ab. Es kam zu Zusammenstössen mit der Polizei.
Internationaler Frauentag - Chile
Demonstranten stossen bei einem Protest anlässlich des Internationalen Frauentags vor dem Präsidentenpalast mit der Polizei zusammen. In der Hauptstadt Santiago de Chile nahmen nach Angaben der Polizei über 100'000 Demonstranten an teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Weltfrauentag gingen in Chile hunderttausende Menschen auf die Strasse.
  • Sie forderten unter anderem den Rücktritt von Präsident Sebastián Piñera.
  • Es kam zu Ausschreitungen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
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Demonstranten in der Hauptstadt Santiago versuchten am Sonntag, Barrieren rund um den Präsidentenpalast zu überwinden. Die Polizei trieb sie mit Tränengas und Wasserwerfern zurück. Teilnehmer der Demonstrationen forderten den Rücktritt von Präsident Sebastián Piñera.

An den Demonstrationen zum Weltfrauentag in Santiago nahmen nach Schätzungen der Polizei mehr als 125'000 Menschen teil. Die Organisatoren nannten hingegen die Zahl von rund 500'000 Teilnehmern. Nach Beobachtung von AFP-Journalisten erstreckte sich die Menge der Protestierenden über eine Länge von vier Kilometern.

Die Demonstranten protestierten am Weltfrauentag vor allem gegen die Gewalt gegen Frauen. Sie forderten auch eine Liberalisierung des Abtreibungsrechts. Viele Frauen trugen grüne Kopftücher - das Kleidungsstück symbolisiert den Kampf für das Recht auf den Schwangerschaftsabbruch.

Massenproteste in Chile

In Chile gibt es seit Monaten immer wieder Massenproteste gegen die Regierung. Etwa 30 Menschen wurden seitdem nach Behördenangaben getötet, tausende weitere verletzt.

Die Proteste wurden anfänglich durch eine Erhöhung der Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr ausgelöst.

Die Demonstranten kritisieren aber auch generell soziale Missstände und Ungleichheiten. Staatschef Piñera plant für April ein Verfassungsreferendum an, womit er auf eine der Forderungen der Demonstranten einging.

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