Corona-Fälle in Afrika gehen zurück - Impfkampagne startet
Die Corona-Fälle auf dem Kontinent Afrika gehen weiter zurück. Die geplante Impfkampagne soll den sinkenden Trend unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afrika gehen die registrierten Corona-Fälle zurück.
- In den letzten vier Wochen gab es einen neunprozentigen Rückgang.
- Die geplante Impfkampagne soll 60 Prozent der Bevölkerung immunisieren.
Afrika verzeichnet bei der Zahl der nachgewiesenen neuen Corona-Fälle einen spürbaren Rückgang. «Bei den neuen Fällen gab es in den vergangenen vier Wochen auf dem gesamten Kontinent einen neunprozentigen Rückgang.» Dies sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), der Africa CDC, am Donnerstag.
Sterberate teilweise um 25 Prozent gesunken
In dem am meisten betroffenen Land Südafrika sei die Covid-19-Sterberate im Schnitt sogar um 25 Prozent gesunken. Es verzeichnet kontinental 38 Prozent aller Fälle.
In den kommenden Tage soll die Impfkampagne «Vaccinate Africa 2022» vorgestellt werden. Die mit EU-Hilfe beim Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur rund 60 Prozent der Bevölkerung immunisieren soll.
Von den 54 Staaten Afrikas hätten bisher 22 afrikanische Staaten von Lieferungen der Impfstoff-Initiative Covax profitiert. «Wir befinden uns aber noch in den Anfangstagen», sagte Nkengasong mit Blick auf die nun auch in Afrika eintreffenden Covid-19-Impfstoffe.
Finanzielle Mittel bündeln
Die CDC versucht, die vorhandenen Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Insgesamt wurden auf dem Kontinent bisher knapp vier Millionen Infektionen dokumentiert, wie CDC-Zahlen am Donnerstag zeigten.
Nach den Angaben sind knapp 107 000 Menschen bislang an den Folgen gestorben. Südafrika stellt mit mehr als 1,5 Millionen Fällen den Grossteil der registrierten Infektionen, vor Marokko, Tunesien, Ägypten oder Äthiopien.
Dunkelziffer liegt höher
Nach Expertenansicht liegt die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher. Nkengasong erwartet, dass Afrika Impfstoffe schon Ende des Jahres selbst produzieren könnte, etwa über das Institut Pasteur im Senegal.
Ein Nachlassen der bisherigen Vorsichtsmassnahmen sei jedoch nicht geraten, sagte er mit Blick auf ansteigende Infektionszahlen in Kenia. «Jedes Mal, wenn die Restriktionen gelockert werden, gibt es einen Rückfall.»
Gesamtzahl im Vergleich immer noch gering
Das Coronavirus hat sich zunächst relativ langsam auf dem Kontinent verbreitet. Die Gesamtzahl ist noch immer gering im Vergleich zu anderen Regionen.
Der erste Fall trat in Afrika später auf als anderorts, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Massnahmen verhängt. Die oft strengen Lockdown-Massnahmen haben aber verheerende Folgen für Menschen und Volkswirtschaften.