Coronavirus: Sars-CoV-2-Verwandter in Fledermäusen entdeckt
In Höhlen bei Laos haben Forscher in Fledermäusen Coronaviren festgestellt. Diese sind dem Sars-CoV-2 so ähnlich wie noch kein anderes bisher entdecktes Virus.
Das Wichtigste in Kürze
- Fachleute entdeckten in Laos Viren, die Sars-CoV-2 sehr ähneln.
- Wie der Covid-19 Erreger können die Partikel ebenfalls menschliche Zellen infizieren.
- Dies deuten die Forscher als Hinweis, dass das Coronavirus auf natürlichem Weg entstand.
Französische Forschende entdeckten bei Fledermäusen in Höhlen in Laos Coronaviren. Diese sind dem Sars-CoV-2 so ähnlich wie kein anderes bekanntes Virus. Es handelt sich dabei um denselben Erreger, welche die aktuelle Pandemie verursacht hat.
Die Partikel des neu nachgewiesenen Erregers können ebenfalls menschliche Zellen anstecken. Für die Fachleute gilt dies als Hinweis, dass das Sars-CoV-2 natürlich entstand.
Die genaue Entstehungsweise ist bis heute nicht bekannt. Es könnte sein, dass der Erreger zum Beispiel von einer Fledermaus auf den Menschen übergegangen ist. Andere behaupten, das Virus stamme aus einem Labor.
Die Experten vom Pariser Institut Pasteur veröffentlichten ihre Ergebnisse auf der Plattform «Research Square». Er ist jedoch noch nicht von einer unabhängigen Stelle geprüft worden. Gemäss dem Forschungs-Bericht haben die entdeckten Viren möglicherweise zu Sars-CoV-2 geführt: «Diese Viren haben möglicherweise zur Entstehung von SARS-CoV-2 beigetragen. Sie könnten in Zukunft ein Risiko für die direkte Übertragung auf den Menschen darstellen.»
Kot von Fledermäusen untersucht
Für die Studie wurden 645 Fledermäuse aus sechs Familien untersucht. Der Virologe Marc Eloit und weitere Fachleute vom Pariser Institut «Pasteur» haben dazu Speichel-, Kot und Urinproben der Tiere gesammelt. Bei der Untersuchung wurden drei Erreger bei Hufeisennasen-Fledermäusen festgestellt.
Laut der Analyse ist der Erreger namens Banal-52 mit dem SARS-CoV-2 mit einer Übereinstimmung von 96,8 Prozent am ähnlichsten. Auch zentrale Orte wie die Rezeptorbindestellen zeigen grosse Ähnlichkeiten. Diese können sich als bekannte Verwandte des Covid-19-Erregers ebenfalls an menschliche Zellen binden und diese infizieren.
Die Coronaviren aus Laos kommen in der Natur vor. Dies wird durch die zunächst unbekannten Virusstrukturen bestätigt. Woher das Sars-CoV-2 jedoch seine sogenannte Furin-Spaltstelle im Spike-Protein hat, bleibt weiterhin ungewiss. Denn diese ermöglichen es den Viren deutlich einfacher in menschliche Zellen einzudringen.
Da das Sars-CoV-2 das einzig bekannte Virus mit einer Furin-Spaltstelle ist, könnte dieses trotzdem in einem Labor erzeugt worden sein. Sein exakter Ursprung bleibt deshalb weiter unklar.