Dutzende verletzt nachdem Hamas zu friedlichen Protesten aufrief

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Planet Erde,

Israel und die Hamas ringen um eine Waffenruhe. Nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen galten die Freitagsproteste am Grenzzaun zu Israel als Nagelprobe.

Palästinenser
Palästinenser nehmen Schutz bei Protesten am Gazastreifen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Ende März wurden bei Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet.
  • Auch heute Freitag kam es wieder zu Protesten mit rund 130 Verletzten.

Trotz eines Aufrufs der Hamas zu friedlichen Protesten im Gazastreifen ist es zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. An der Grenze zu Israel wurden dabei heute Freitag 130 Menschen verletzt, davon 77 durch Schüsse israelischer Soldaten, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Nach Angaben der israelischen Armee versammelten sich rund 10 000 Palästinenser an mehreren Punkten an der Grenze. Einige hätten Reifen verbrannt und Sprengsätze geworfen, sagte eine Sprecherin.

In drei Fällen hätten Palästinenser den Grenzzaun nach Israel überwunden, seien aber kurz darauf wieder nach Gaza zurückgekehrt. Die Soldaten hätten auch scharfe Munition eingesetzt, sagte die Armeesprecherin. Die israelische Luftwaffe habe auf eine Gruppe Palästinenser geschossen, die Brandballons nach Israel geschickt hätten.

Nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen Mitte der Woche hatte sich die radikalislamische Hamas zunächst um eine Beruhigung der Lage bemüht. Das von ihr geführte Nationale Komitee des «Marsches der Rückkehr» forderte im Internet zu friedlichen Freitagsprotesten auf. «Wir rufen unsere Jugend dazu auf, sich an diesem Freitag zu beteiligen, aber sich nicht dem Grenzzaun zu nähern und sich friedlich zu versammeln, um die Botschaft der Kontinuität zu verbreiten», hiess es in einer Mitteilung.

200 Palästinenser getötet

Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

In der Nacht zum Mittwoch hatte die israelische Luftwaffe Angriffe im Gazastreifen geflogen, nachdem von dort aus Raketen auf Israel abgefeuert worden waren. Dabei wurde in dem Küstengebiet nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza ein Mann getötet. Drei weitere Palästinenser wurden verletzt. In Israel wurden nach Angaben des Rettungsdienstes zwei Menschen leicht verletzt.

Seit Monaten bemühen sich Ägypten und die Vereinten Nationen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben.

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