Erneut Demonstrationen für und gegen das Einbürgerungsgesetz
In Indien gehen zahlreiche Menschen wegen des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes auf die Strasse. Seit Beginn der Proteste wurden 27 Leute getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Indien demonstrieren Tausende gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz.
- Seit Beginn der Proteste kamen 27 Menschen ums Leben.
Erneut sind in Indien tausende Demonstranten für und gegen das neue Einbürgerungsgesetz auf die Strasse gegangen.
In Mumbai beteiligten sich am Freitag jeweils 5000 Befürworter und Gegner an Protestmärschen. In Neu Delhi versammelten sich Hunderte vor der grossen Moschee, Demonstranten riefen regierungsfeindliche Slogans. Seit dem Beginn der Proteste vor zwei Wochen wurden 27 Menschen getötet, die Polizei nahm rund 6000 Menschen fest.
Auslöser der Proteste ist das am 11. Dezember vom Oberhaus verabschiedete Staatsbürgerschaftsgesetz. Es sieht für Einwanderer aus Indiens Nachbarstaaten Bangladesch, Pakistan und Afghanistan Vereinfachungen bei der Einbürgerung vor. Allerdings nur, wenn sie nicht Muslime sind.
200 Millionen Muslime in Indien
Kritiker halten der hinduistisch-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Narendra Modi vor, mit der Neuregelung Muslime zu diskriminieren. Immerhin machen diese 200 Millionen der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus.
In Mumbai waren am Freitag hunderte bewaffnete Polizisten im Einsatz. Die Regierungen mehrerer indischer Bundesstaaten haben angekündigt, das neue Einwanderungsrecht nicht anwenden zu wollen.
Im Zuge der Proteste wurden bereits hunderte Geldstrafen wegen Zerstörung öffentlichen Eigentums oder wegen Beiträgen in sozialen Medien verhängt.