EU setzt weiter auf Diplomatie im Ukraine-Krieg
Parallel zu Sanktionen setzt die EU im Ukraine-Krieg trotz der Eskalation weiter auf Verhandlungen. Das Treffen zwischen Le Drians und Lawrow wurde abgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU versucht trotz der Eskalation mit Verhandlungen voranzukommen.
- Das geplante zwischen Jean-Yves Le Drian und Sergej Lawrow findet nicht statt.
- Bei den Russen stosse man zur Zeit auf eine Mauer, was die Diplomatie betrifft.
Die diplomatischen Anstrengungen gingen weiter, sagte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Dienstagabend bei der Ankündigung eines EU-Sanktionspakets in Paris. Es gehe darum, Russland wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, die Gefahr eines grossen Konflikts sei real. «Wir haben die Befürchtung, dass diese Geschichte noch nicht zu Ende ist.»
Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian sagte ebenso, dass die Türe offen stehe für die Diplomatie. In den letzten Wochen sei man aber in Russland auf eine Mauer gestossen.
Am Montagmorgen telefonierte er mit seinem russischer Amtskollege Sergej Lawrow. Er habe beim Telefonat die Anerkennung der Separatistengebiete kurz darauf mit keinem Wort erwähnt. Deshalb finde ein für Freitag geplantes Treffen mit Lawrow in Paris nicht statt.
Die Frage taucht auf, ob Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sich bei seinen diplomatischen Bemühungen von Russland habe vorführen lassen? Darauf sagte Le Drian, der Präsident habe alles getan, um Krieg zu verhindern. Kremlchef Wladimir Putin habe sich aber nicht an Zusagen gehalten, die er Macron gegeben habe. Zudem habe er sich über von Russland unterschriebene Verträge hinweggesetzt.