Ex-Autoboss Carlos Ghosn verklagt Nissan auf eine Milliarde Dollar
Der einstige Nissan-Boss Carlos Ghosn sieht seinen Ruf durch die Vorwürfe seines ehemaligen Konzerns geschädigt. Nun verlangt er 1 Mia. US-Dollar Schadenersatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn fordert 1 Mia. US-Dollar Schadenersatz von dem Konzern.
- Ghosn befindet sich seit Dezember auf der Flucht vor der Justiz.
- Ihm wird unter anderem vorgeworfen, gegen Börsenauflagen verstossen zu haben.
Der angeklagte und in den Libanon geflohene Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat nun selbst eine Klage gegen den japanischen Autokonzern eingereicht. Er fordert von dem Unternehmen eine Milliarde Dollar (rund 900 Mio. Franken) Schadenersatz. Dies bestätigten libanesische Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.
Er sehe seinen Ruf sowie seine Finanzen im Zuge des Skandals um ihn geschädigt, hiess es. Demnach hatte Ghosn die Klage bereits vor mehreren Wochen bei einem Kassationsgericht in Beirut eingereicht.
Carlos Ghosn flüchtete in Kiste
Der Architekt des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi war am 19. November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstosses gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen.
Ghosn floh dann Ende Dezember auf abenteuerliche Weise in einer Kiste versteckt per Privatjet über die Türkei nach Beirut. Auch die französische Justiz erliess vor einem Jahr einen Haftbefehl gegen den Ex-Autoboss, der unter anderem libanesischer Staatsbürger ist.
Ghosn hat die Vorwürfe gegen ihn in Japan mehrfach zurückgewiesen, den französischen Behörden warf er Justizhetze vor. Er sieht sich als Opfer einer Verschwörung, um eine engere Anbindung von Nissan an Renault zu verhindern. Der Libanon liefert seine Staatsbürger nicht aus.