Carlos Ghosn: Frankreich erlässt Haftbefehl gegen Ex-Autoboss

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Frankreich,

Carlos Ghosn soll als Renault-Nissan-Chef Geld veruntreut haben. Wegen weiteren Vergehen wird nach ihm gefahndet. Ghosn befindet sich auf der Flucht.

Carlos Ghosn
Carlos Ghosn und Greg Kelly wurden im November 2018 in Tokio verhaftet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den Ex-Autoboss Carlos Ghosn wird ermittelt.
  • Nun sucht Frankreich mit einem Haftbefehl nach dem ehemaligen Renault-Nissan-Chef.
  • Ghosn befindet sich auf der Flucht.

Die französische Justiz hat einen Haftbefehl gegen Ex-Autoboss Carlos Ghosn erlassen, der sich nach einer spektakulären Flucht im Libanon aufhält. Im Zuge von Ermittlungen wegen einer mutmasslichen Veruntreuung von Geldern bei Renault und Geldwäsche fünf Haftbefehle ausgestellt worden. Das teilt die Staatsanwaltschaft in Nanterre bei Paris am Freitag mit.

Die Haftbefehle richteten sich ausserdem auch gegen die aktuellen und ehemaligen Leiter einer Automobilhandelsfirma im Oman. Der sogenannten Suhail Bahwan Automobiles (SBA).

Carlos Gohsn
Die Autozeichen von Renault (l.) und Nissan (r.). Carlos Ghosn rettete den japanischen Autohersteller Nissan vor der Pleite. - Keystone

Carlos Ghosn rettete Nissan vor Pleite

Die französische Justiz interessiert sich für fast 15 Millionen Euro an als verdächtig geltenden Zahlungen. Die Beträge sind zwischen der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi und SBA herumgegangen.

Ghosn hatte einst den japanischen Autokonzern Nissan vor der Pleite gerettet und die Allianz der drei Autobauer geschmiedet. Am 19. November 2018 waren er und seine frühere rechte Hand, Greg Kelly, in Tokio wegen Verstosses gegen Börsenauflagen festgenommen worden.

Während Kelly in Japan blieb, floh Ghosn unter Verstoss gegen strenge Kautionsauflagen in einem Privatjet über die Türkei nach Beirut. Er war in einer Kiste für Musikinstrumente versteckt.

Ghosn hat die Vorwürfe gegen ihn in Japan mehrmals zurückgewiesen. Er sieht sich als Opfer einer Verschwörung, um eine engere Anbindung von Nissan an Renault zu verhindern.

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