Fast 80 Schüler im Nordwesten Kameruns entführt

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Kamerun,

Im Nordwesten Kameruns wurden beinahe 80 Schüler verschleppt. Die Entführung könnte im Zusammenhang mit der anglophonen Krise im Land stehen.

Flüchtlinge versammeln sich im Minawao-Flüchtlingslager im Norden von Kamerun.
Hinter der Entführungen standen wohl Separatisten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im englischsprachigen Nordwesten Kameruns wurden 79 Schüler entführt.
  • Die Forderung der Entführer ist die Schliessung der Schule.
  • Die Entführung könnte mit der anglophonen Krise im Land zusammenhängen.

Im englischsprachigen Nordwesten Kameruns sind nach Regierungsangaben 79 Schüler entführt worden. Auch der Schulleiter und zwei Angestellte der Presbyterian Secondary School in der Stadt Bamenda wurden von Bewaffneten gekidnappt.

Das erklärte der Vorsitzende der presbyterianischen Kirche Kameruns, Samuel Fonki Forba heute Montag. Die Entführer hätten bislang kein Lösegeld verlangt, forderten aber die Schliessung der Schule. Die weiterführende Schule der Religionsgemeinschaft war demnach am Sonntagabend angegriffen worden.

Die anglophone Krise

Die Entführung könnte ein Teil der Strategie der Separatisten sein, für Chaos im englischsprachigen Landesteil zu sorgen. Die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Staates Kamerun spricht französisch, nur eine Minderheit nahe der Grenze zu Nigeria ist anglophon.

Die Minderheit fühlt sich seit langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Der Konflikt ist seit 2017 mit offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit eskaliert.

Die Massenentführung erinnerte an einen Überfall der islamistischen Terrororganisation Boko Haram auf eine Schule im Nordosten des Nachbarlandes Nigeria im Jahr 2014. Damals wurden mehr als 200 überwiegend christliche Mädchen entführt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Klassenlager
10 Interaktionen

Mehr aus Kamerun