Auf der griechischen Insel Euböa haben am Mittwoch weiter hunderte Feuerwehrleute gegen einen Waldbrand gekämpft.
Löschflugzeug auf Euböa
Löschflugzeug auf Euböa - AFP

Das Feuer sei eine «riesige ökologische Katastrophe», sagte der Regionalgouverneur Costas Bakoyannis. Die Flammen wüten seinen Angaben zufolge in einem «einzigartigen, unberührten Pinienwald» und haben bereits schwere Schäden in einem 550 Hektar grossen Naturschutzgebiet verursacht.

Euböa ist nach Kreta die zweitgrösste griechische Insel und liegt rund hundert Kilometer östlich von Athen. Das Feuer war am frühen Dienstagmorgen ausgebrochen und hatte sich in dem dichten Pinienwald schnell ausgebreitet. Am Dienstag wurden die Dörfer Kontodespoti, Makrymalli, Stavros und Platana geräumt, in der Nacht zum Mittwoch bedrohte das Feuer auch die Stadt Psachna. Die Flammen waren teilweise 20 bis 30 Meter hoch.

«Von Psachna bis Kontodespoti und Makrymalli ist alles niedergebrannt», sagte der Zivilschutzvertreter Thanassis Karakatzas der amtlichen Nachrichtenagentur Ana. «Es ist ein Glück, dass es noch keine menschlichen Opfer gibt.» Bisher hätten auch keine Inselbewohner mit Verletzungen oder Atemproblemen ins Krankenhaus gemusst, erklärte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias im Onlinedienst Twitter. Zur Vorsicht standen aber drei Rettungswagen bereit.

Die Feuerwehr kämpfte weiter mit einem Grossaufgebot gegen die Flammen an. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren mit 75 Löschfahrzeugen, neun Helikoptern und sieben Flugzeugen im Einsatz. Bis zum Abend sollten noch vier Löschflugzeuge aus Italien und Spanien dazukommen, nachdem Griechenland die EU um Hilfe gebeten hatte.

Am Mittwoch waren die Feuerwehrleute vor allem in unbewohnten Gebieten im Einsatz. «Es ist uns gelungen, Menschenleben und Grundstücke zu retten», sagte Zivilschutzminister Michalis Chrisohoidis.

Die Einsatzkräfte hofften, das Feuer bis zum Abend unter Kontrolle zu bringen, wie der Behördenvertreter Yiannis Razos im Athener Lokalradio sagte. Der griechische EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, sagte nach Beratungen in Athen, der Einsatz der griechischen Rettungskräfte sei bisher «vorbildlich» gewesen. Auch die «handfeste» europäische Solidarität werde dazu beitragen, die ökologischen Schäden in Grenzen zu halten.

Die Feuerwehr in Griechenland ist seit dem Wochenende im Dauereinsatz gegen Waldbrände, die von starkem Wind und Hitze angefacht werden. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der am Dienstag seinen Urlaub abgebrochen und nach Athen zurückgekehrt war, sprach von rund 50 Feuern pro Tag. Vor allem in den vergangenen fünf Tagen hätten die Feuerwehrleute «alles» gegeben und zwischendurch oft noch nicht einmal gegessen und geschlafen.

Am Dienstag waren Waldbrände auf der Insel Thassos, in Mittelgriechenland und auf der Halbinsel Peloponnes gelöscht worden. Am Montag wurde ein Feuer unter Kontrolle gebracht, das Häuser im Athener Vorort Peania bedroht hatte. Mindestens zwei Häuser brannten ab, es gab aber keine Verletzten. Am Sonntag brachte die Feuerwehr nach einem zweitägigen Einsatz einen Waldbrand auf der Insel Elafonissos unter Kontrolle.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gouverneur: Feuer in Pinienwald ist eine «riesige ökologische Katastrophe».
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