Gewalt gegen Frauen muss bestraft werden
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich für eine konsequente Bestrafung von Gewalttaten gegen Frauen ausgesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- An einer Veranstaltung gegen die Misshandlung von Frauen verurteilte Erdogan solche Taten scharf.
- Auch Zwangsheirat und Kinderehen seien Probleme, die die Türkei «hinter sich lassen» müsse, sagte der türkische Staatschef.
«Gewalt gegen Frauen ist inakzeptabel», sagte Erdogan auf einer Veranstaltung gegen die Misshandlung von Frauen in Istanbul. Solche Gewalttäter müssten «für ihren Verrat an der Menschlichkeit» bestraft werden. Auch Zwangsheirat und Kinderehen seien Probleme, die die Türkei «hinter sich lassen» müsse. Die Regierung arbeite an einem entsprechenden Programm. Details dazu nannte Erdogan nicht.
Normalerweise sind in der Türkei Eheschliessungen unter 18 Jahren verboten, doch in «ausserordentlichen Fällen» erlaubt das Zivilgesetz Ausnahmen für eine Ehe ab 16 Jahren. Schätzungen von Frauenrechtsorganisationen zufolge heiraten mindestens 15 Prozent aller Mädchen in der Türkei, bevor sie 18 Jahre alt sind.
Frauenrechtler beklagen zudem die weit verbreitete Gewalt gegen Frauen im Land. Medienberichten zufolge wurden seit 2010 mindestens 1915 Frauen von Männern ermordet. Die Täter seien meist Partner oder Ex-Partner der Frauen gewesen.