Grönland zu Trump-Aussage: Wir haben niemanden eingeladen
Die grönländische Regierung dementiert eine Einladung an die Frau des US-Vizepräsidenten, während Trumps Übernahmepläne weiterhin Proteste hervorrufen.

Die grönländische Regierung hat nach eigenen Angaben niemanden auf die Insel eingeladen – weder zu einem privaten noch zu einem offiziellen Besuch. Das erklärte die geschäftsführende Regierung in einem Facebook-Post als Reaktion auf die Aussage von US-Präsident Donald Trump, der umstrittene Besuch der Frau von US-Vizepräsident J.D. Vance, Usha Vance, in Grönland erfolge auf eine Einladung.
Wer sie eingeladen hat, liess Trump offen. Der Besuch sei ein Zeichen der Freundlichkeit, sagte er am Montag nach einem Kabinettstreffen.
Usha Vance wird dem Weissen Haus zufolge am Donnerstag gemeinsam mit ihrem Sohn und Begleitern in das zum dänischen Königreich gehörende Grönland reisen. Während ihres Besuchs werde sie historische Stätten besichtigen, mehr über das grönländische Erbe erfahren und einem traditionellen Hundeschlittenrennen beiwohnen, hiess es.
Vance begleitet von Trumps Sicherheitsberater
Laut Medienberichten soll Vance von Trumps Nationalem Sicherheitsberater Mike Waltz nach Grönland begleitet werden.
Auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen reagierte auf die Grönland-Reise der US-Delegation. Dem Rundfunksender DR sagte sie, es gehe bei dem Besuch offensichtlich nicht darum, was Grönland brauche oder sich wünsche.
Frederiksen sprach von einem unakzeptablen Druck, der auf Grönland und auf Dänemark ausgeübt werde und fügte hinzu: «Das ist ein Druck, dem wir standhalten werden.»
Trumps Übernahmepläne für Grönland
Trump spricht seit Monaten immer wieder darüber, die Kontrolle über Grönland übernehmen zu wollen. Er begründet dies wahlweise mit der nationalen oder der internationalen Sicherheit. Vor diesem Hintergrund war sein Sohn Donald Trump Jr. Anfang Januar medienwirksam für einen Tag in die Hauptstadt Nuuk gereist.
Erst vor einer Woche hatten Hunderte Menschen in Nuuk und anderswo gegen Trumps Übernahmepläne protestiert. Der Nato-Partner Dänemark verweist darauf, dass die Bürger des weitgehend autonomen Grönlands selbst über ihre Zukunft und ihre mögliche Unabhängigkeit vom dänischen Königreich entscheiden könnten.
Die grönländische Politik ist nach der Parlamentswahl vom 11. März gerade dabei, eine neue Regierung zu bilden. Am 1. April finden zudem Kommunalwahlen auf der Insel statt.