Haiti: Mehrere Verdächtige in Taiwans Botschaft festgenommen
Die haitianische Polizei ist in die Botschaft Taiwans eingedrungen und hat elf Personen verhaftet. Der asiatische Inselstaat bewilligte die Aktion.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht zum Mittwoch wurde der Präsident Haitis Jovenel Moïse getötet.
- Die Polizei des Landes hat weitere Personen in Zusammenhang mit dem Attentat abgeführt.
- Die neusten Festnahmen fanden in der taiwanischen Botschaft auf Haiti statt.
Die haitianische Polizei ist in die Botschaft Taiwans in Port-au-Prince eingedrungen und hat dort elf Personen festgenommen. Sie werden verdächtigt, am Attentat auf den ermordeten Präsidenten Jovenel Moïse beteiligt gewesen zu sein. Dies teilte Taiwans Botschaft am Freitag mit.
Die Aktion sei reibungslos verlaufen. Zuvor hatten die Behörden Haitis bereits die Festnahme von 15 Kolumbianern und zwei US-Bürgern bekannt gegeben.
Gute Beziehungen zu Taiwan
Ohne jegliches Zögern habe Taiwans Botschaft der haitianischen Polizei grünes Licht für die Aktion gegeben. Das hiess es in der Mitteilung weiter. Die Verdächtigen seien von der Polizei zum Verhör zurückgebracht worden. Taiwan sei ein «langjähriger Freund und glaubwürdiger Partner Haitis».
Anders als die meisten anderen Staaten unterhält Haiti seit 65 Jahren volle offizielle Beziehungen zu Taiwan. Der krisengebeutelte Karibikstaat ist damit einer von 15 diplomatischen Verbündeten Taiwans. China sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an und versucht, die Insel diplomatisch zu isolieren.
In Haiti war der 53 Jahre alte Staatschef Moïse in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung in die US-Stadt Miami gebracht. Die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtete, Moïses Leichnam habe zwölf Einschusslöcher, zum Teil von grosskalibrigen Waffen.