Präsident von Haiti in seiner Residenz erschossen
Der Präsident von Haiti ist tot. Dies gab das Kabinett des Premierministers am Mittwoch bekannt.
Jovenel Moïse ist tot. Gemäss dem Kabinett des Premierministers wurde der Staatschef am Mittwoch ermordet. Laut Medienberichten wurde Moïse nach Mitternacht von einer Gruppe «nicht identifizierter Individuen» in seiner Residenz erschossen. Die Täter sollen Spanisch gesprochen haben.
«Demokratie wird siegen»
Seine Ehefrau Martine Moïse sei bei dem Angriff verletzt worden, teilte die Regierung der Karibikrepublik mit. Die Angreifer hätten Spanisch gesprochen, hiess es in der Mitteilung weiter.
Ex-Premierminister Claude Joseph verurteilte den Angriff als «hasserfüllt, unmenschlich und barbarisch» und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die Sicherheitskräfte hätten die Lage unter Kontrolle.
«Es werden alle Massnahmen ergriffen, um den Fortbestand des Staates zu gewährleisten und die Nation zu schützen», hiess es in der Mitteilung weiter. «Die Demokratie und die Republik werden obsiegen.» Joseph war bis Dienstag Regierungschef, bevor er von Ariel Henry abgelöst wurde.
Seit Januar 2020 ohne Parlament
Haiti steckt in einer tiefen politischen Krise. Da eine für Oktober 2019 vorgesehene Parlamentswahl unter anderem wegen heftiger Proteste gegen Moïse ausgefallen war, hat Haiti seit Beginn der neuen Legislaturperiode im Januar 2020 kein Parlament mehr. Moïse regierte seither per Dekret.
Das Wichtigste in Kürze
- Haitis Präsident Jovenel Moïse ist tot.
- Laut Medienberichten soll Moïse vergangene Nacht von Unbekannten erschossen worden sein.
- Das Land hat wegen einer Krise seit Januar 2020 kein Parlament mehr.