Hamas: Tochter ruft Mutter (84) an – Islamisten nehmen ab
Am 7. Oktober hat die Hamas Dutzende Israeli verschleppt. Eine davon ist die 84-jährige Ditza Heiman, wie ihre Tochter erfahren musste.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Terrorangriff vom 7. Oktober nahm die Hamas rund 240 Geiseln.
- Eine Frau erzählt, wie sie erfahren hat, dass ihre Mutter darunter ist.
- Ihre Schwester rief die 84-jährige Ditza Heiman an – doch die Hamas nahm ab.
Vor fast vier Wochen wurden etwa 240 Personen von Hamas-Terroristen entführt und in den Gazastreifen verschleppt. So auch die 84-jährige Ditza Heiman. Als ihre Tochter sie am 7. Oktober anrief, erfuhr diese auf schockierende Weise davon, denn: Am Hörer meldete sich die Hamas.
«Sie schrien ‹Es ist die Hamas, es ist die Hamas›», schildert eine andere Tochter, Neta Heiman Mina, der BBC. «Meine Schwester war entsetzt und legte auf.» Ditza war während des tödlichen Angriffs der Hamas-Terroristen auf Israel aus dem Kibbutz Nir Oz entführt worden.
Neta berichtet, dass sie am Morgen noch mit ihrer Mutter gesprochen hatte. Diese hatte sich zu diesem Zeitpunkt in ihrem Schutzraum befunden und wusste nicht, was draussen vor sich ging.
Von Hamas weggebracht
Einer ihrer Nachbarn erzählte Neta später, dass er gesehen habe, wie Ditza von bewaffneten Hamas-Mitgliedern weggebracht wurde. «Es waren zu viele Terroristen draussen, sie begannen zu schiessen.» Der Nachbar ging in sein Versteck zurück.
Auf einer Facebook-Seite der Hamas entdeckten Neta und ihre Schwester ein Video ihrer Mutter: «Sie haben sie mitgenommen. Sie haben sie in ein Auto gesteckt. Als wir das Video fanden, wussten wir, dass sie noch lebt.»
Ditza Heiman hat ihr ganzes Erwachsenenleben in Nir Oz verbracht. Sie ist eine Sozialarbeiterin im Ruhestand und hat zwölf Enkelkinder und fünf Urenkel.
Israelische Regierung trägt Mitverantwortung
Ihre Tochter Neta fordert, dass die israelische Regierung «direkt mit der Hamas spricht». Sie ist seit langem Aktivistin bei Women Wage Peace, der grössten israelischen Friedensbewegung von jüdischen und arabischen Frauen.
Sie gibt auch der Regierung von Premierminister Benjamin Netanyahu eine Mitschuld am Geschehen: In den letzten neun Monaten haben sie alles getan, um die Situation eskalieren zu lassen, sagt sie.