Hoffnung auf Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen
Zwei US-Geiseln wurden von der Hamas freigelassen. Auf Israel wächst der Druck, die Bodenoffensive für weitere Freilassungen zu verschieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei US-Amerikanerinnen wurden von der radikalislamischen Hamas freigelassen.
- Der Vater von einer der beiden spricht den «schlimmsten zwei Wochen» seines Lebens.
- Macron will Katar, das vermittelt hat, für seine Dienste würdigen.
Die Nachricht von der Freilassung zweier US-amerikanischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist bei Angehörigen und Politikern mit grosser Erleichterung aufgenommen worden.
Die «schlimmsten zwei Wochen» in seinem Leben hätten sich in den «besten Tag» verwandelt, sagte der Vater einer der Geiseln der US-Zeitung «Boston Herald».
Zugleich nehme der Druck auf Israel zu, eine Bodenoffensive in der hermetisch abgeriegelten Küstenenklave gegen die Hamas aufzuschieben, um mehr Zeit für die Freilassung weiterer von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu gewinnen, wie das «Wall Street Journal» berichtete.
Macron will Engagement Katars «würdigen»
Es handelte sich um die erste Freilassung von Geiseln der Hamas im Gazastreifen seit dem Terrorangriff der Organisation auf Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 200 Menschen verschleppt wurden, darunter auch Deutsche. Katar habe «eine entscheidende Rolle bei der Freilassung» der Geiseln gespielt. Dies schrieb der französische Präsident Emmanuel Macron auf der Plattform X (vormals Twitter). Er wolle das Engagement Katars «würdigen», schrieb er und fügte hinzu, die Bemühungen zur Freilassung der französischen Geiseln fortzusetzen.
Das israelische Militär schrieb in der Nacht zu der Freilassung auf Telegram: «Die Hamas stellt sich der Welt so dar, als hätte sie die Frauen, die sie als Geiseln genommen hat, aus humanitären Gründen zurückgegeben, während die Hamas in Wirklichkeit eine mörderische Terrororganisation ist, die gerade jetzt Säuglinge, Kinder, Frauen und ältere Menschen im Gazastreifen als Geiseln hält und weiterhin Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.»
Vater von Befreiter: «Bin in Tränen aufgelöst»
US-Präsident Joe Biden sprach unterdessen nach Angaben des Weissen Hauses mit den freigelassenen Geiseln – Judith Tai Raanan und ihrer Tochter Natalie Shoshana Raanan. Biden habe mit ihnen telefoniert und die volle Unterstützung der Regierung dabei zugesichert, sich «von dieser schrecklichen Tortur» zu erholen.
Seiner Tochter gehe es «gut», zitierte das Blatt den Vater. «Ich bin in Tränen aufgelöst». Seine Ex-Frau und ihre Tochter seien in Israel gewesen, um den 85. Geburtstag der Grossmutter zu feiern, berichtete die Zeitung weiter.